Der Hamburger Intralogistikanbieter Jungheinrich übernimmt den Münchner Robotikspezialisten Magazino vollständig. Das geht aus einer Pressemitteilung vom 23. August hervor. Zusätzlich zu seiner seit 2020 bestehenden und im Jahr 2022 auf 21,7 Prozent erhöhten Beteiligung erwirbt Jungheinrich demnach alle Anteile der Gründer sowie der bisherigen Mitgesellschafter, unter anderem Cellcom, Fiege Logistik und Körber. Die Transaktion wurde nach Unternehmensangaben unmittelbar mit Unterzeichnung diese Woche wirksam. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Magazino soll als eigenständige Gesellschaft innerhalb Jungheinrichs weiterwachsen und dabei vor allem auch das weltweite Vertriebs- und Servicenetz des Konzerns nutzen. Das Unternehmen soll auch künftig von den beiden Co-Foundern Frederik Brantner und Lukas Zanger sowie Dr. Moritz Tenorth geführt werden.
Jungheinrich sieht die vollständige Übernahme von Magazino nach eigenem Bekunden als einen weiteren strategisch wichtigen Schritt zur Stärkung seiner Automatisierungskompetenz. Die 2014 gegründete Magazino beschäftige rund 130 Mitarbeitende und verfüge über eines der größten Entwicklungsteams Europas in der mobilen Robotik, heißt es vonseiten der Hamburger. Das Unternehmen biete eine leistungsfähige Technologieplattform, die den Betrieb von Logistikrobotern auch in einer gemischten Mensch-Maschine-Umgebung ermögliche.
Roboter navigieren intelligent im Lager und greifen Objekte
So sind Roboter nach Unternehmensangaben in der Lage, intelligent im Lager zu navigieren und gezielt benötigte Objekte zu greifen und zu transportieren. Das System und die Roboter von Magazino sind demnach bereits in den Lagern verschiedener Industriekunden, Onlinehändler und Logistikdienstleister im Einsatz. Die Steuerungssoftware für Roboter in komplexen Logistikumgebungen ist zudem bereits im EAEa von Jungheinrich integriert. Dabei handelt es sich um ein voll automatisiertes Niederhubfahrzeug, das im Rahmen der diesjährigen Intralogistik-Fachmesse LogiMAT erstmals vorgestellt wurde.
Jungheinrich sieht den Zusammenschluss als ideale Ergänzung im Rahmen des Ausbaus seines Geschäfts mit automatisierten und autonomen Fahrzeugen. Künftig soll die Software- und Entwicklungskompetenz von Magazino noch stärker in die Produktentwicklung von Jungheinrich einbezogen werden. Magazino erhält der Mitteilung zufolge Zugang zum internationalen Vertriebs- und Servicenetzwerk von Jungheinrich und soll Teil eines breit aufgestellten Portfolios von Produkten und Lösungen in der Intralogistik werden. Dabei soll die Marke Magazino bestehen bleiben und das Unternehmen als solches auch künftig mit externen Integrationspartnern und Kunden zusammenarbeiten.
„Wir arbeiten schon seit einigen Jahren eng mit Magazino zusammen, kennen uns gut und sprechen auf Augenhöhe. Die Chemie passt einfach. Jetzt gehen wir den nächsten logischen Schritt in der Zusammenarbeit und übernehmen Magazino vollständig“, sagte Dr. Lars Brzoska, Vorsitzender des Vorstandes von Jungheinrich. „Magazino ist ein erfolgreiches Unternehmen mit einem sehr guten Management und Top-Experten im Markt. Es verfügt über herausragende Softwarekompetenzen und hat Lösungen entwickelt, die das Potenzial haben, die Zukunft der Intralogistik nachhaltig zu prägen.“
Frederik Brantner, CEO und Co-Founder von Magazino:
„Der Bedarf an Lagerautomatisierung wächst stetig. Durch die Steuerung der Roboter in dieser komplexen Umgebung haben wir eine einzigartige Kompetenz erarbeitet, die wir weiter ausbauen wollen. Bei unseren bisherigen Investoren bedanken wir uns für das entgegengebrachte Vertrauen und die langjährige, erfolgreiche Zusammenarbeit. Sie haben uns bis jetzt strategisch und finanziell unterstützt und wesentlich dazu beigetragen, unser Geschäft weiterzuentwickeln. Damit haben sie gemeinsam mit uns den Grundstein für das nächste Kapitel in Magazinos Erfolgsgeschichte gelegt.“
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