5G: Wird ein Mobilfunkstandard zum Turbo für die Digitalisierung?

Auch Industrie und Branchenverbände wollen bei 5G mitreden.

5G soll die Digitalisierung beschleunigen. (Foto: Denys Rudyi/Adobe Stock)
5G soll die Digitalisierung beschleunigen. (Foto: Denys Rudyi/Adobe Stock)
Therese Meitinger

5G soll der vierten Industriellen Revolution erheblichen Schub verleihen – dieser Meinung sind zumindest viele Unternehmen der deutschen Wirtschaft und Industrie. Weil der Mobilfunkstandard eine Datenübertragungsrate von bis zu 10.000 Megabit pro Sekunde ermöglicht und eine extrem geringe Latenzzeit aufweist, lässt er sich für die Kommunikation zwischen Maschinen aber auch autonomen Fahrzeugen nutzen.

Entsprechend gespannt wird die Versteigerung der nationalen 5G-Lizenzen erwartet, die in Deutschland für März 2019 angesetzt ist. Um den Verkauf von Lizenzen der fünften Mobilfunkgeneration haben sich mit der Deutschen Telekom, Vodafone, Telefonica Deutschland und der United-Internet-Tochter Drillisch vier Telekommunikationsunternehmen beworben; die Bundesnetzagentur erwartet Einnahmen in Milliardenhöhe.  

Den Stellenwert, den deutsche Unternehmen dem Standard beimessen, zeigt auch eine gemeinschaftliche Stellungnahme, die vier schwergewichtige Industrieverbände 2018 veröffentlichten. Es ging ihnen darin um lokale Frequenzen, die die Bundesnetzagentur im Frühjahr vergeben will. „Die Vergabe lokaler Frequenzen im Bereich von 3,7 bis 3,8 Gigahertz muss nun schnellstmöglich von der Bundesnetzagentur vorangetrieben werden. Der im Mai 2018 zugesicherte 100-Megahertz-Block muss der Industrie ohne Verzögerung vollumfänglich zur Verfügung stehen“, forderten der Verband der Chemischen Industrie (VCI), der Verband der Automobilindustrie (VDA), der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) und der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI).

Branchenverbände machen Druck

Nur bei einer raschen Vergabe der lokalen Frequenzen könne Deutschland „zum Leitmarkt und Leitanbieter industrieller 5G-Anwendungen“ werden. Lokale Frequenzen bilden schließlich die Grundlage für private 5G-Netzwerke auf den Werksgeländen und räumlich begrenzten industriellen Anwendungen. VCI, VDA, VDMA und ZVEI sehen darin für ihre Mitgliederunternehmen den Spielraum, „unabhängig von Netzbetreibern, 5G sicher, schnell und leistungsfähig auszubauen.“

Die vom ZVEI initiierte Arbeitsgemeinschaft „5G Alliance for Connected Industries and Automation“ (5G-ACIA) weitet ihre Arbeit hingegen auf die internationale Standardisierung aus. Ende 2018 erhielt sie den Status eines Market Representation Partners (MRP) bei 3GPP, dem für die internationale 5G-Standardisierung stehenden Gremium. Eines der wesentlichen Ziele sieht 5G-ACIA darin, die Anforderungen der Industrie an die 5G-Technologie und zukünftige 5G-Netze frühzeitig mit den wesentlichen Akteuren im Bereich Mobilfunk abzustimmen und dafür Sorge zu tragen, dass diese bei der Standardisierung entsprechend berücksichtigt zu werden.     

Mehr über 5G, seine Bedeutung für die deutsche Industrie und die vielen offenen Fragen lesen Sie in der Titelstory von LOGISTIK  HEUTE 1-2/2019. Die Ausgabe ist am 13. Februar erschienen.

Wie ein Puzzle

Ein Fachmagazin zu erstellen ist ein bisschen wie puzzeln. Man braucht anfangs eine Vorstellung davon, wie man die einzelnen Teile zusammenfügen muss. Nur so kann am Ende das passende Bild entstehen.

Anders als beim Legespiel, das im 18. Jahrhundert vom britischen Kupferstecher John Spilsbury erfunden wurde, können sich aber unsere Puzzleteile während des Zusammensetzens noch ändern. Die Teile unseres Puzzles sind nämlich die Interviews, Berichte, Reportagen und Meldungen, die wir Ihnen präsentieren dürfen.