3D-Druck: DB Schenker steigt in Ersatzteillieferung on demand ein

DB Schenker offeriert als erster Logistikdienstleister additive Fertigung für die Lieferung von Ersatzteilen. Dieser Service „On-Demand-Production“ nutzt ein virtuelles Warenlager.

DB Schenker stellt seinen neuen Service „On-Demand-Production“ weltweit einem breiten Kundenkreis zur Verfügung. (Bild: DB Schenker)
DB Schenker stellt seinen neuen Service „On-Demand-Production“ weltweit einem breiten Kundenkreis zur Verfügung. (Bild: DB Schenker)
Gunnar Knüpffer

DB Schenker steigt in das Geschäft mit „On-Demand-Production“ in der Ersatzteile-Logistik ein. „Als erster globaler Logistiker bieten wir ab sofort Ersatzteillieferung via 3D-Druck an“, sagte CEO Jochen Thewes am 28. September auf einer Pressekonferenz des Logistikdienstleisters in Frankfurt. „Produkte aus unserem virtuellen Warenlager sind in kürzester Zeit verfügbar und werden direkt dort hergestellt, wo sie gebraucht werden.“

DB Schenker hat das virtuelle Warenlager für Kunden aus den Märkten Maschinenbau, Automobilindustrie und Schienenverkehr bereits in Pilotprojekten getestet. Dabei wurden Teile wie Handgriffe, Verkleidungen und Gehäuse auf Anforderung in der Nähe des Kunden hergestellt. Ohne Vorproduktion und Einlagerung sollen so auch die Kapitalbindungskosten sinken. Der neue Schenker-Service „On-Demand Production“ mit virtuellem Warenlager wird nun weltweit für einen breiten Kundenkreis angeboten.

Für das neue Produkt baut DB Schenker auch auf die Erfahrung der Deutschen Bahn – mit bereits 80.000 via 3D-Druck hergestellten Teilen aus unterschiedlichen Materialien und Technologien.

„Nach unseren Erkenntnissen sind bis zu zehn Prozent der Lagerbestände von Unternehmen grundsätzlich vor Ort herstellbar“, sagte CEO Thewes.

Besonders Ersatzteile, die eher selten benötigt werden, sowie Teile, die aufgrund hoher Mindestabnahmemengen in großer Anzahl eingelagert werden müssen, eigneten sich für den für 3D-Druck. Die virtuelle Einlagerung der Teile erfolgt dabei durch das Hochladen der 3D-Baupläne in der Cloud.

Nach Einschätzung von DB Schenker senkt das virtuelle Warenlager die Lieferkosten, verkürzt die Lieferzeiten und schont die Umwelt.

„Das zeigt beispielhaft, was die Logistik der Zukunft für die Kunden leisten kann: Ziel ist es, unnötige Lagerhaltung zu vermeiden und Lieferketten noch stabiler und flexibler zu machen“, erläuterte Thewes.

Angesichts zunehmender Herausforderungen in der weltweiten Logistik würden digitale Innovationen wie Ersatzteillieferungen per 3D-Druck in vielen Bereichen einen Mehrwert für Kunden schaffen. „Wir wollen Wege verkürzen und gleichzeitig Produkte schneller und günstiger verfügbar halten. Dafür setzen wir voll auf digitale Innovationen“, sagte der CEO.

Daneben stellte DB Schenker in Frankfurt weitere Neuentwicklungen vor, darunter einen „Digitalen Control Tower“ des Landverkehrs, der täglich 9000 Sammelverkehre in ganz Europa in Echtzeit nachverfolgbar macht. DB Schenkers „Intercontinental Supply Chain Solutions“ in der Luft- und Seefracht nutzen künstliche Intelligenz, Echtzeitdaten und interaktive Informationsplattformen, um die Lieferketten der Kunden widerstandsfähiger und nachhaltiger zu machen. Im Warenlager setzt DB Schenker auf Sensortechnik von Kinexon aus München zum sicheren Infektionsschutz bei ansteigenden Covid-Infektionszahlen sowie auf Inspektionen per Datenbrille zur Vermeidung von Reise- und Transportaufwand.