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13. Supply Chain Days: KI, Menschen und die Zukunft der Lieferkette

Auf der 13. Ausgabe der „Supply Chain Days“ zeichneten Vertreter von Kion, Vaillant, Robert Bosch oder dem DKFI digitale Zukunftsszenarien.

Die Supply Chain Days 2019 widmeten sich der Rolle des Menschen in digitalen Lieferketten. (Foto: EY)
Die Supply Chain Days 2019 widmeten sich der Rolle des Menschen in digitalen Lieferketten. (Foto: EY)
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Die Zukunft der Lieferkette diskutierten am 5. und 6. Juni rund 100 Experten, Manager und Wissenschaftler in Heidelberg bei den 13. Supply Chain Days. Im Fokus stand dabei die Vernetzung von Robotern und künstlicher Intelligenz (KI) mit der Lieferkette sowie die künftige Rolle des Menschen in der digitalen Supply Chain. Eingeladen zu der zweitägigen Fachkonferenz hatte die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young GmbH (EY) mit Deutschlandzentrale in Stuttgart.

Der Präsident des Kieler Institutes für Weltwirtschaft, Professor Gabriel Felbermayr, ging etwa auf neue handelspolitische Herausforderungen für die Logistik ein: Die Globalisierung sei zu Ende. Globale Produktionsnetzwerke hätten aufgrund der zunehmenden Handelsschranken bereits begonnen, sich systematisch umzubauen. Beispielsweise seien Verlagerungen von US-Exporten von China nach Vietnam zu beobachten.

KI ist kein Allheilmittel

Prof. Dr. Dr. Wolfgang Wahlster vom Kaiserslauterner Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) warnte in seinem Vortrag davor, KI mit zu vielen Erwartungen aufzuladen. KI-Systeme seien vor allem bei repetitiven, einfachen Aufgaben sowie bei hochkomplizierten, berechenbaren Problemen gut. Bei komplexen Aufgaben aber, bei denen viele Aspekte zu berücksichtigen sind, seien menschliche Entscheider überlegen.

Für Prof. Dr. Eike Böhm von der Kion Group AG stellen Logistiktrends wie die Digitalisierung eine Chance dar: Kion, dessen Unternehmenszentrale in Frankfurt am Main liegt, habe 1,4 Millionen Flurförderfahrzeuge in Deutschland im Einsatz und betreue 6.000 Lagerhäuser. Die Daten aus diesen Geräten und Gebäuden ergäben bereits ein vollständiges Bild der gesamten Volkswirtschaft. Kion nutze solche Daten zur systematischen Optimierung der Intralogistikprozesse für ihre Kunden.

In zwei Workshops zur Zukunft der Supply Chain mit der Augsburger AeRa Technologies GmbH und dem US-Anbieter Palantir Technologies Inc. wurden die Konzepte des Self Driving Enterprise und die KI-basierte Transformation von Supply Chains vorgestellt. Die Dinnerrede unter dem Titel „Great new world - really?“ hielt der CEO des Schweizer Automobilunternehmens Rinspeed AG, Frank M. Rinderknecht.

In seinem Schlusswort sagte Dr. Christoph Kilger, Leiter Performance Improvement GSA und Leader Supply Chain & Operations EMEIA bei EY, dass der künftige Mehrwert der Supply Chain in den Daten liege:

„Wir haben immer mehr Objekte und Maschinen, die konstant Daten senden. Wenn diese in einer Plattform zusammenlaufen, ausgewertet und berechnet werden, schafft das echten Mehrwert.“ Langfristig werde man mit einem digitalen Abbild der Supply Chain arbeiten – den „Supply Chain Digital Twin“.

Kilger wies aber auch darauf hin, dass die Mitarbeiter besser beteiligt werden müssten:

„Wir müssen auch die Mitarbeiter mitnehmen, mit ihnen kommunizieren und konkrete Pilotprojekte anstoßen, damit sie die Vorteile der Digitalisierung spüren können und Berührungsängste verlieren.“

Die nächsten Supply Chain Days finden voraussichtlich am 17. und 18. Juni 2020 statt.

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