ZF profitierte von Anfang an vom Handels- und Kooperationsabkommen der EU und GB

Die Partnerschaft zwischen ZF und MIC
Die Partnerschaft zwischen ZF und MIC besteht seit 2014 und wurde mit einem Pilotprojekt in Deutschland initiiert.
Heute laufen MICs Ursprungskalkulationssystem (MIC OCS) und das zentrale Klassifizierungssystem (MIC CCS) bei ZF in 42 Niederlassungen weltweit – alle tief in die bestehenden SAP- und QAD-Systeme von ZF integriert.
Der Leiter des Global Customs Management bei ZF, Harald Boes, erläuterte:
„Wir nutzen die MIC-Software für China, wir implementieren sie weiter in den USA und Mexiko und wir setzen sie innerhalb der EU ein – damit liegen die Vorteile für uns klar auf der Hand. Je mehr wir die MIC-Software einsetzen und je mehr Rollouts stattfinden, desto mehr Synergien können wir nutzen.“
Wenn ZF beispielsweise die Einrichtung eines neuen Freihandelsabkommens (FTA) innerhalb von MIC OCS vornimmt, muss dies nur einmal für alle installierten Standorte erfolgen. Das ist einer der Hauptvorteile einer zentral installierten globalen Zollsoftware und Trade-Compliance-Lösung.
Wie ZF & MIC den Unsicherheitsfaktor Brexit überwanden
Die Zeit bis zum Ende der Brexit-Übergangsperiode im Jahr 2020 war eine besonders aufreibende und verwirrende Zeit für Unternehmen auf dem ganzen Kontinent, ganz besonders für jene, die stark von Importen und Exporten abhängig sind.
Ein Bereich, der besonders Sorgen machte, waren die neuen Anforderungen an die Ursprungsregeln, die für multinationale Hersteller wie ZF besonders große Auswirkungen haben. Eine Herausforderung, auf die ZF schnell reagieren musste.
Eine wichtige Vorbereitung auf die Ungewissheit, ob ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich zustande kommen würde oder nicht, bestand darin, den kommerziellen Teil schon vor Eintritt eines Abkommens geregelt zu haben. Dazu erwarb ZF speziell für diese Situation ein neues FTA-Bundle von MIC, um im Fall eines Abkommens mit einer sofortigen Implementierung so flexibel wie möglich reagieren zu können.
Dieser Fall ist dann tatsächlich eingetreten. Herr Boes stellte anschaulich fest:
„Großbritannien und die EU haben bis zum Schluss verhandelt und dann am 24. Dezember 2020 ein neues Freihandelsabkommen auf den Weg gebracht. Wir hatten drei Tage Zeit, um alle Ursprungsregeln im Testsystem zu hinterlegen, damit das System auf eine korrekte Berechnung schon in der ersten Januarwoche vorbereitet war – und genau das haben wir getan. ZF war wahrscheinlich das erste Unternehmen in Europa, das imstande war, die Anforderungen des neuen Freihandelsabkommens zu kalkulieren“, erklärte Herr Boes und fuhr fort: „In einfachen Zahlen bedeutet das, dass wir alle Stücklisten (BOMs) kalkuliert haben, die für Großbritannien bestimmt waren, das waren etwa 250.000. Alle wurden im MIC-System für 11 FTA-Bündel berechnet, d. h. 250.000 mal 11 Bündel. Ab der zweiten Woche konnten wir dann schon Ursprungszeugnisse ausstellen, die für Großbritannien bestimmt waren. Das alles war ein Riesenerfolg.“