Automatisierung in Lager- und Sortierbetrieben heute

Automatisierung und deren Akzeptanz in der Logistikbranche hat sich in Zeiten großen Arbeitskräftemangels grundlegend geändert. Moderne Technologien wie autonom arbeitende Roboter oder Computer Vision dienen nicht mehr vorrangig dem Zweck, Arbeitskräfte einzusparen, sondern ermöglichen es Lagerhaltungs- und Logistikbetrieben, die zunehmenden Warenmengen mit der zur Verfügung stehenden Belegschaft zu bewältigen. Zudem versetzen diese Systeme Unternehmen in die Lage, zu Spitzenzeiten − wie wir sie aus dem Onlinehandel kennen − schnell skalieren zu können und so auf stark schwankende Belastungen einzuspielen.
Intelligente Automatisierung und die Einführung neuer Technologien machen Tätigkeiten in Lagerbetrieben interessanter, erhöhen die Mitarbeiterzufriedenheit und verbessern die Arbeitsbedingungen. | Bild: Primevision
Neue Mitarbeiter zu gewinnen und die bestehende Belegschaft zu halten, stellt in der Lagerhaltung seit jeher eine Herausforderung dar, die in Zeiten des Arbeitskräftemangels zunehmend an Wichtigkeit gewinnt. Stellen müssen für die Arbeitnehmer attraktiver werden. In diesem Kontext treten die sogenannten „Hard Factors“ wie Effizienz, Produktionsleistung und Rentabilität bei Automatisierungsüberlegungen in den Hintergrund. „Soft Factors“ wie Mitarbeiterzufriedenheit, Arbeitsumstände und die Personalbindung werden stets bedeutender.
Die Sortierroboter des niederländischen Unternehmens Prime Vision zum Beispiel übernehmen in Lagern und Sortierzentren die körperlich anstrengenden Arbeiten, sodass Mitarbeiter nicht mehr mit dem Heben und Schleppen schwerer Pakete belastet werden. Hierdurch werden die Tätigkeiten und das Leben der Mitarbeiter stark verbessert, was dazu führt, dass die autonom arbeitenden Maschinen nicht mehr als Konkurrenz gesehen werden.
Im Gegenteil, viele Mitarbeiter sprechen mittlerweile von ihren Roboter-Kollegen. Die Tatsache, dass die Sortierroboter in vielen Betrieben von der Belegschaft sogar Namen bekommen, macht diese Akzeptanz mehr als deutlich – die Maschinen-Kollegen sind Teil des Teams. Robotersortierung im Video.
Autonomous Mobile Robots (AMRs) tragen zu mehr Sicherheit am Arbeitsplatz bei und reduzieren den Druck aufs Personal. | Bild: Primevision
Ähnliches gilt für Computer-Vision-Lösungen wie zum Beispiel dem Flow Projector, einer weiteren Prime-Vision-Technologie. Dieses System liest Labels und Etiketten und projiziert entsprechende Nummern auf Paketstücke. Hierdurch nimmt es den Mitarbeitern die mühselige und langweilige Scan-Arbeit beim manuellen Sortieren ab. Der unkomplizierte Gebrauch des Flow Projectors vereinfacht auch die Einarbeitung und Schulung der Kollegen, die für eine internationale und vielsprachige Belegschaft oft eine Herausforderung darstellen. Flow Projector im Video.
Der Flow Projector liest Labels und Barcodes und projiziert spezifische Nummern auf Pakete, die mit entsprechenden Handlungen oder Rutschen korrespondieren. | Bild: Primevision
Moderne Automatisierung unter Verwendung dieser Systeme geht weit über das Basisprinzip „mehr Produktionsleistung bei gleichem Personalaufwand“ hinaus. Sie macht Tätigkeiten in Lager- und Logistikbetrieben abwechslungsreicher, körperlich weniger anstrengend, anspruchsvoller und somit auch befriedigender. Auf diese Weise werden Jobs in dieser Branche attraktiver und Unternehmen sind in der Lage, mit zufriedenem Personal die enormen Warenmengen effizient und rentabel zu bewältigen.