Serie Logistikberufe: Von Beckum um die Welt

Thomas Frank von Beumer ist als Spezialist für Flughafenlogistik in der Welt herumgekommen. Was ihn an seinem Job besonders fasziniert und warum ein motiviertes Team für ihn ein Muss ist.

Gleichzeitig mit dem Koffer am Zielort: Das möchte Thomas Frank mit den Logistiksystemen von Beumer möglich machen. Bild: 06photo/AdobeStock
Gleichzeitig mit dem Koffer am Zielort: Das möchte Thomas Frank mit den Logistiksystemen von Beumer möglich machen. Bild: 06photo/AdobeStock
Sandra Lehmann
Logistikberufe

Den Koffer für Urlaub oder Dienstreise an der eigenen Haustür übergeben und erst am Zielort der Reise wieder in Empfang nehmen: So oder so ähnlich stellt sich Thomas Frank, Senior System Manager im Bereich Flughafenlogistik bei Beumer, die Zukunft der Gepäckabwicklung vor. Und mitten in diesem Prozess möglichst viel intelligente Technik – vorzugsweise aus dem Hause Beumer, einem Intralogistikanbieter mit Sitz im Münsterland.

„Die Zukunft der Gepäcklogistik liegt ohne Zweifel in autonomen Transportsystemen, bei denen das Gepäckstück in einem Behälter oder Fahrzeug innerhalb des Sortierprozesses zur Zielendstelle befördert wird. Dies wird durch intelligente, hoch verfügbare, sichere und energiesparende Technik gewährleistet. Und natürlich ein entsprechendes Carbon-Footprint-Konzept, das in Airports auch hinter den Kulissen immer mehr an Bedeutung gewinnt“, sagt Frank. Und er sollte es wissen – immerhin ist der studierte Elektroingenieur von seinen insgesamt 25 Dienstjahren bei Beumer knapp 21 Jahre im Bereich Flughäfen tätig.

Liebe auf den ersten Blick, wie der Manager betont: „Nachdem ich bei Beumer die ersten fünf Jahre für die Automatisierung im Bereich Verpackung und Palettierung Softwareprogramme geschrieben habe, bin ich bei der Airport-Logistik gelandet und war vom ersten Projekt an begeistert. Das internationale Tätigkeitsfeld, die Technik, die hinter diesen Prozessen steht, und auch der stärkere Fokus auf den Bereich Vertrieb haben mir gut gefallen. Daran hat sich auch nach mehr als zwei Jahrzehnten nichts geändert.“

Von Peking bis Denver

Gesehen hat Frank deshalb fast alle Airports dieser Welt – und von Peking bis Denver Kunden zu passenden Logistiksystemen beraten, diese geplant und gemeinsam mit einem Team von Kollegen umgesetzt. Ein Job mit angenehmer Arbeitsatmosphäre, wie der Experte sagt. „Man kommt definitiv viel rum in meinem Beruf und darf neben der eigentlichen Tätigkeit – also der Produktberatung, Konzepterstellung und der Kalkulation von Projekten – immer wieder neue Menschen und fremde Kulturen kennenlernen. Das bereichert ungemein und bringt einen inhaltlich immer ein Stück weiter“, sagt Frank.

Denn: Flughäfen würden sich zwar von außen und in den Abflughallen ähneln, hinter den Check-in-Bändern aber meist eine eigene kleine Welt offenbaren. „Die Anforderungen sind überall anders, das hat nicht nur mit der Frage zu tun, ob es sich um einen Groß- oder einen Regionalflughafen handelt. Vielmehr spielen räumliche Gegebenheiten, die zu erwartendenPassagierzahlenoder auch der Wunsch nach zukunftsfähigen Konzepten eine wichtige Rolle. Dem muss man als Anbieter entsprechend begegnen können.“ Deshalb sieht Frank, der sich auch für die Kampagne Logistikhelden hat fotografieren lassen, als wichtigste Fähigkeit in seinem Job den richtigen Umgang mit Menschen.

„Die Klaviatur der Kommunikation sollte man gut beherrschen, wenn man in der Logistik im Bereich Vertrieb erfolgreich unterwegs sein möchte. Und unterwegs ist auch ein gutes Stichwort: Wer sich beruflich damit beschäftigt, dass Gepäckstücke stets den effizientesten und richtigen Weg finden, sollte selbst gern reisen und bereit sein, vor Ort Konzepte mit dem Kunden zu diskutieren“, erläutert der Flughafenfachmann. Gleichzeitig müsse man aber auch einen genauen Blick für Zahlen und finanzielle Rahmenbedingungen mitbringen. „Am Ende eines Projekts muss nicht nur die passende Lösung stehen, sondern auch das Budget stimmen. Nichts ist schlimmer für alle Beteiligten, als wenn die Kosten plötzlich explodieren, weil die finanzielle Planung nicht der Realität entspricht“, betont der Experte.

Stressresistenz wichtig

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Bei diesen vielfältigen Aufgaben komme es insbesondere auch auf Stressresistenz an. Denn, Projekte an Airports werden häufig um Großereignisse im jeweiligen Land herum geplant und sind somit oft zeitkritisch. „Wir haben häufig dort die Flughafenlogistik optimiert, wo Fußballweltmeisterschaften oder Olympische Spiele stattgefunden haben. Dabei geht es meist vor allem darum, den zu erwartenden Besucherstrom besser handhaben zu können. Das heißt aber auch, dass alles fertig sein muss und reibungslos funktionieren sollte, bevor Gäste und Sportler anreisen“, so Frank. Zudem müsse man in seinem Job immer damit rechnen, dass äußere Einflüsse die eigentlichen Planungen obsolet machen. „Wir sind ja ‚nur‘ für einen Teil der Anlagen in den Airports verantwortlich. Viele Gewerke kommen auch von anderen Anbietern. Trotzdem müssen wir diese Aspekte auch in unsere Arbeit einbeziehen und entsprechend spontan reagieren, wenn dort oder auch darüber hinaus etwas schiefläuft.“

Dann könnte es im Vorfeld zeitlich eng werden, sagt der Experte, oder neue Planungen könnten vonnöten sein. „Ich erinnere mich noch gut an die Arbeiten im Flughafen Peking im Vorfeld der Olympischen Spiele 2008. Dort hatte man das Material für unsere Anlagen in einem Tunnel gelagert, in dem es anschließend eine Überschwemmung gegeben hat. Die Komponenten waren natürlich hinterher nicht mehr zu gebrauchen, was hieß, dass wir fast alles neu nach China transportieren mussten. Allerdings sind wir auch dort trotzdem pünktlich fertig geworden“, erläutert Thomas Frank. Das liegt aus seiner Sicht auch am Beumer-Team, das für den Bereich der Flughafenlogistik zuständig ist. „Ein wirklich essenzieller Punkt bei solchen Projekten ist, dass alle motiviert bei der Sache sind. Das ist in der Regel dann der Fall, wenn die Aufgabe Spaß macht und sich alle Beteiligten gern Herausforderungen stellen. Soweit ich mich erinnere, war das bislang bei uns immer der Fall.“

Im Idealfall komme mit dieser Einstellung am Ende das heraus, was Frank als das eigentliche Ziel seines Jobs begreift: „Ich wünsche mir, dass bei Projektabschluss alle zufrieden und glücklich sind. Die Betreiber des Flughafens, weil die Gepäcklogistik reibungsloser und schneller läuft als zuvor, die Reisenden, weil sie immer gleichzeitig mit ihren Koffern am Ziel ankommen, und natürlich Beumer, weil unsere Produkte zu diesen Prozessen beitragen.“

Sandra Lehmann

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Seite 24 bis 25 | Rubrik PROFILE