Buchtipps für Logistiker
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Wir möchten Transparenz in der Lieferkette schaffen, um im B2B-Bereich eine ähnliche Lieferverfolgung zu ermöglichen, wie es sie im B2C-Bereich bereits gibt“, beschreibt Alexander Lutze, Mitbegründer des BPW Innovation Labs, das Ziel des Think Tanks von Bergische Achsen (BPW). „Dabei ist es uns sehr wichtig, den Schmerzpunkt vieler Kunden aus Transport und Logistik genau zu adressieren. Nämlich, die bisher existierende Blackbox zwischen den Laderampen von Warenaus- und Wareneingang mit Inhalt zu füllen“, so Lutze weiter.
Dafür hat das BPW Innovation Lab mit Unterstützung des weltweit in 53 Ländern vertretenen französischen IoT-Konnektivitätsdienste- und Netzwerkanbieters Sigfox das TrackingDevice BPW CargoTracer entwickelt. Die Idee dahinter: Die Ware selbst oder der Ladungsträger, auf dem sich die Ware befindet, werden mit diesem Ortungsgerät ausgestattet. Es sendet in festgelegten Intervallen (beispielsweise alle 20 Minuten) Nachrichten von maximal zwölf Byte an alle in Reichweite befindlichen Basisstationen des Sigfox-Funknetzwerks, die diese dann an die Cloud-Anwendung des BPW Innovation Labs weitergeben. Der Vorteil, so die Franzosen, liege im geringen Energieverbrauch der Devices, der erst durch die Ultra-Schmalband-Technologie des Anbieters möglich wird. So erreicht der vom BPW Innovation Lab entwickelte CargoTracer eine autarke Batterielaufzeit von bis zu zwei Jahren.
Über den BPW CargoTracer könne via Datenübertragung sehr genau abgebildet werden, wo sich das Produkt oder der Warenträger gerade befinden, welchen Bedingungen die Ware ausgesetzt ist und wann die Lieferung beim Empfänger eintreffen wird. Wie präzise Transporte über das Funknetzwerk geortet werden können, hängt laut Sigfox davon ab, wo und wie getrackt wird. Die Ortung der Transporte mit dem BPW CargoTracer erfolgt über ein GPS-Modul mit einer Lokalisierungsgenauigkeit von circa fünf Metern. Aber auch Alternativen wie die WLAN-Ortung oder gar die Ortung allein über die Basisstationen des Netzes sind möglich – die Netzabdeckung zur Übertragung der gemessenen Daten in allen Fällen selbstverständlich vorausgesetzt.
Neben der präzisen Ortungsmöglichkeit von Waren und Ladungsträgern hat das BPW Innovation Lab auch die Wirtschaftlichkeit der Lösung im Blick. Der Preis für ein Device liegt aktuell bei circa vier bis fünf Euro pro Monat. „Unser Angebot ist schon jetzt bis zu zwei Drittel günstiger als bestehende Lösungen. Das möchten wir weiter forcieren, um so vielen Unternehmen wie möglich eine rentable Lieferungs- und Warenträgerverfolgung anbieten zu können“, sagt Lutze.
Tracking fürs Pooling
Den Test im eigenen Unternehmen hat der BPW CargoTracer bereits bestanden: Für den Transport seiner Trailer-Achsen nutzt BPW wiederverwendbare Gestelle, die sich im ständigen Umlauf zwischen den Werken befinden. Um die Ortung und Rückführung dieser Achsgestelle zu optimieren, wurde der BPW CargoTracer erfolgreich eingesetzt. Nach den positiven Tests im eigenen Werksverkehr soll die Ladungsträgerüberwachung zukünftig auch bei Transporten zum Kunden eingesetzt werden.
Auch außerhalb des eigenen Unternehmens hat die Neuentwicklung bereits Interessenten gefunden. In sogenannten Proof-of-Concept-Projekten mit Unternehmen unterschiedlichster Branchen werden seit einiger Zeit weitere Anwendungsfälle getestet. Unter den Kooperationspartnern befindet sich Thyssenkrupp MPE. Das Unternehmen setzt den CargoTracer dem BPW Innovation Lab zufolge für die Lieferungsverfolgung an einen großen Kunden ein. Da dieser seine Produktionsstätte in einem dichtbesiedelten Gebiet hat, sind keine großen Logistikflächen vorhanden, was einetäglichmehrmaligeBelieferung mit Rohmaterial nach sich zieht.
„Durch unsere Lösung wissen alle Verantwortlichen in der Supply Chain, allen voran der Produktionsplaner, ob eine Lieferung pünktlich eintrifft und ob die Fertigung von Teilen wie geplant durchgeführt werden kann“, erläutert Lutze. Daraus ergeben sich BPW zufolge weitere Vorteile. „Durch den CargoTracer weiß der Empfänger frühzeitig, ob sich das Material verspätet und kann rechtzeitig die Initiative ergreifen, in dem er beispielsweise Produktionsabläufe umplant und so einem Stillstand der Maschinen vorbeugt. Auch die Automatisierung von Prozessabläufen wie Wareneingangsbuchungen wird durch den CargoTracer möglich.“
Erfahrungen, die für das BPW Innovation Lab von großer Bedeutung sind, wie Lutze betont: „Die Zusammenarbeit mit den Kunden in Proof-of-Concept-Projekten ist sehr wichtig für uns, denn nur durch diese direkte Form der Zusammenarbeit und den regelmäßigen Erfahrungsaustausch können wir schnell passgenaue Lösungen entwickeln und langfristig einen echten Mehrwert für unsere Kunden bieten.“ Er ergänzt: „Mit dem BPW CargoTracer schaffen wir beste Voraussetzungen für unsere Vision vom Internet of Transport, in dem der gesamte Transportprozess vom Versender über den Transportweg hinweg bis zum Empfänger voll vernetzt und transparent ist.“
Anwendung für vieles
In Teilen ist das junge Team bereits am Ziel. So stellte das Innovation Lab auf der IAA Nutzfahrzeuge im September 2018 unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten für die neue Lösung vor – neben der Waren- und Ladungsträgerverfolgung auch die Telematik-Box „TC Track&Trace“, mit der sich Fahrzeuge und Trailer orten lassen. Abgebildet werden die Daten anschließend im Onlineportal „Cargofleet 3“ des Telematikspezialisten Idem telematics GmbH, ebenfalls Mitglied der BPW Gruppe. Die Markteinführung des Produktes soll noch 2018 erfolgen.
Sandra Lehmann
Bilder: alphaspirit/stock.adobe.com; BPW Bergische Achsen
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