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Nachgefragt bei Frank Müller, Still: „Die Automatisierung spielt eine große Rolle“

Frank Müller, Senior Vice President Brand Management / Sales & Service Steering, Still EMEA Bild: Matthias Pieringer
Frank Müller, Senior Vice President Brand Management / Sales & Service Steering, Still EMEA Bild: Matthias Pieringer
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Matthias Pieringer

LOGISTIK HEUTE hat mit Frank Müller, Senior Vice President Brand Management / Sales & Service Steering, Still EMEA, über den Fachkräftemangel in der Logistik gesprochen und darüber, was den Kunden des Flurförderzeugherstellers künftig besonders wichtig sein dürfte.

LOGISTIK▶HEUTE◀: Herr Müller, kann Still als Flurförderzeugspezialist dazu beitragen, den Fachkräftemangel in der Logistik zu lindern?

Frank Müller: Die Logistikbranche stellt ihr Licht noch immer ein bisschen unter den Scheffel und hat am Arbeitsmarkt nicht den Stellenwert, den sie haben sollte. Still zum Beispiel ist an der Aktion „Die Wirtschaftsmacher“ beteiligt, in der sich Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedlichen Bereichen der Logistik exemplarisch vorstellen, womit das Profil der Logistik in der Öffentlichkeit insgesamt geschärft wird. Ein weiterer Punkt ist natürlich die Ausbildung bei Still selbst, um in Eigenregie dem Fachkräftemangel zu begegnen. Außerdem können wir über unser Still-Produkt- und Serviceportfolio einen Beitrag leisten: einerseits durch automatisierte Fahrzeuge, andererseits durch Flurförderzeuge mit besonderen Sicherheitsmerkmalen und Assistenzsystemen, wodurch der Fahrerarbeitsplatz interessanter und attraktiver wird.

Inwieweit konnte Still in der Coronapandemie Staplerfahrer-Schulungen anbieten?

Still verfügt über ein weit verzweigtes Niederlassungsnetz in Deutschland und Europa mit Schulungsangeboten. Tatsächlich gab es in der Coronapandemie einen Rückgang, wir haben aber trotzdem intensiv Schulungen durchgeführt. Mit dem Beispiel der Niederlassung Hamburg lässt sich dies an Zahlen belegen: In der Vor-Pandemiezeit hatten wir in Hamburg eine Größenordnung von 500 ausgebildeten Fahrerinnen und Fahrern pro Jahr, während der Pandemie waren es 250 bis 300. Die Teilnehmerzahl war per Vorgabe zu reduzieren. Wo wir normalerweise mit zwölf Teilnehmern agieren, mussten wir mit acht agieren. Bei nahezu gleicher Zahl von Schulungen ist die Zahl an geschulten Fahrerinnen und Fahrern daher geringer ausgefallen.

Welche Still-Features an Flurförderzeugen und welche Services waren in den vergangenen zwei Jahren in Deutschland besonders gefragt?

Die Coronapandemie hat in vielen Bereichen eine Brennglasfunktion gehabt. Das Thema Assistenzsysteme und Sicherheit haben wir verstärkt in der Nachfrage gesehen. Zum Zweiten war der Bereich Miete ein ganz wichtiges Thema. Miete, insbesondere die kurzfristige Miete, ist ein flexibles Instrument, um auf Nachfrageschwankungen reagieren zu können. Darüber hinaus gab es im Bereich Gebrauchtgeräte eine verstärkte Nachfrage. Das Gebrauchtgerät, das länger im Einsatz ist, ist eben auch ein Thema für die Nachhaltigkeit.

Worauf dürften die Kunden künftig besonderen Wert legen?

Die Automatisierung spielt eine große Rolle, heute und zukünftig. Es wird weiterhin komplexe Automatisierungsanwendungen geben, aber zunehmend auch einfache Plug-and-play-Lösungen, die der Kunde selbst konfigurieren kann.

Dem Servicebereich mit Blick auf die Verfügbarkeit der Fahrzeuge im Betrieb wird in Zukunft ein noch größeres Gewicht zukommen. Unsere Kunden sind zusehends auf Effizienz ausgerichtet und sie sind dabei, im Idealfall auch ihre Flotten genau zuzuschneiden. Und da ist es natürlich wichtig, dass dieser Zuschnitt – auch dank vorausschauender Wartung – eine Verfügbarkeit von 95 Prozent und mehr aufweist. Neben der Effizienz sind für unsere Kunden Flexibilität und die Reaktionsmöglichkeit auf Nachfrageschwankungen von essenzieller Bedeutung. Hier können wir mit flexiblen Leasingkonzepten und Mietkonzepten Pay-per-Use ähnlich (Basic Dynamic) sowie mit Flottenmanagement spürbar unterstützen.

Die Fragen stellte Matthias Pieringer.

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Artikel Nachgefragt bei Frank Müller, Still: „Die Automatisierung spielt eine große Rolle“
Seite 8 | Rubrik MARKTGESCHEHEN
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