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Das Coronavirus hat die Nachfrage nach Logistikflächen verändert – und in vielen konkreten Fällen auch erhöht: Ein Grund sind die Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter. Manches Unternehmen geht so weit, dass innerhalb eines Gebäudes für den Mehrschichtbetrieb eine zusätzliche Infrastruktur geschaffen wird, also doppelte Nassräume oder auch doppelte Umkleiden. Aber: Dadurch verkleinert sich die eigentliche Arbeits- und Lagerfläche. Außerdem wird die Halle bewusst erst zeitverzögert wieder betreten. Die Immobilie steht kurz buchstäblich still.
Dieses Beispiel zeigt: Die Covid-19-Pandemie verstärkt den Veränderungsdruck bei der Flächennutzung – der aber auch ohne das Coronavirus bereits vorhanden war und durch Faktoren wie die stetig neuen Anforderungen im E-Commerce getrieben wurde. Bereits vor Corona konnte niemand exakt vorhersagen, wie die Logistikimmobilie der Zukunft tatsächlich aussehen wird.
Die Unsicherheit ist auf beiden Seiten vorhanden, beim Vermieter genauso wie beim Mieter. Die Lehren, die ein Logistiker aus den strukturellen Umbrüchen zieht, konnten sich schlicht noch nicht überall weit genug verfestigen. Pauschale Lösungen, wie sie bisher meist üblich waren, werden aber perspektivisch seltener: Der Weg wird so individuell sein wie die Unternehmen selbst. Mancher Logistiker wird stärker auf Robotik und Automatisierung setzen, ein anderer wird die eingangs erwähnte doppelte Infrastruktur beibehalten, aber vielleicht die Prozesse oder Raumgestaltung wieder effizienter gestalten als bislang.
Vor diesem Hintergrund stellen wir als Entwickler fest: Der Dialog ist intensiv wie vielleicht noch nie zuvor. Das sind Hunderte von Mails und Telefonate, die zusätzlich geführt werden. Und man ist erfreulich konstruktiv. Statt starr an ihren klassischen Zehn-Jahres-Mietverträgen festzuhalten, möchten und müssen die Vermieter dringend flexibel bleiben und sich nach den Bedürfnissen des Mieters richten. Wenn eine Vertragsverlängerung ausgehandelt wird und ein langfristiger Mieterausbau stattfindet, sollte der Mieter aber im Gegenzug mit Incentives rechnen können. Oder anders gesagt: Alle Seiten brauchen jetzt kurzfristig die Möglichkeit, um für langfristige Lösungen zu lernen.
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