Lexikon der Logistik
Das Logistik-Lexikon mit über 1.000 Einträgen erklärt alle logistikrelevanten Begriffe einfach und verständlich.
Zerstörte Produktionsstätten, verschlammte Lager und beschädigte Verkehrswege: Das Hochwasser an Ahr und Erft hat die Lieferketten deutscher Unternehmen empfindlich getroffen. Leider rechnet die World Weather Attribution (WWA), ein Zusammenschluss internationaler Wissenschaftler, fest damit, dass solche Wetterextreme in Mitteleuropa künftig zunehmen werden. Anderswo auf der Welt sieht es nicht besser, häufig sogar schlimmer aus – mit weitreichenden Folgen für die globale Wirtschaft. Dem Umweltbundesamt zufolge treffen vor allem Wetterextreme in südasiatischen Ländern deutsche Unternehmen mit großer Wucht. Heißt: Will die exportorientierte deutsche Wirtschaft ihre Lieferketten absichern, dann müssen die Unternehmen die Klimaentwicklungen immer im Blick behalten – lokal wie global. Den wenigsten Firmen gelingt dies bereits. Erstaunlich, denn Unternehmen kennen die Bedeutung eines funktionierenden Lieferantensystems und sind sich dessen Anfälligkeit bewusst. Viele haben während der Pandemie ihre Lieferkettenstrategie angepasst – offenbar allerdings versäumt, den Klimawandel in ihrer Risikoanalyse zu berücksichtigen.
Die Grundlage für solche Auswertungen liefern fundierte Wetterdaten. Liest sich einfach, ist aber nicht trivial. Die Daten geografischer Informationssysteme oder raumbasierter Analysen müssen nicht nur beschafft, sondern vor allem in die eigenen Businessdaten integriert werden. In Lieferketten also, die in den meisten Unternehmen alles andere als transparent sind. Hier empfiehlt es sich, Unterstützung von Netzwerken zu holen, in denen sich Unternehmen jeder Größe mit Technologiefirmen, Start-ups und anderen Firmen verbinden.
Solche Partnersysteme bieten den Beteiligten die Möglichkeit, einerseits passende Technologie – wie zum Beispiel wetterbasierte Bedarfsanalysen oder Echtzeit-Lagebilder mit Location Intelligence – einem deutlich breiteren Publikum anzubieten. Unternehmen können über die Plattformen nicht nur digitale Anwendungen erhalten, sondern damit auch ihre Datenbasis erweitern und um Geo- und Umweltdaten anreichern – und sich im Verbund für die Herausforderungen des Klimawandels besser wappnen.
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