Dave Fraas, Director of Software Engineering bei C.H. Robinson Europe Bild: C.H. Robinson
Redaktion (allg.)

In den letzten Jahren sind Lieferengpässe zum kontinuierlichen wie leidigen Begleiter unseres Alltags geworden. Spediteure suchen intensiv nach Möglichkeiten, mit diesem Problem umzugehen. In der Vergangenheit wurden Lieferketten zu oft nur auf Kosteneffizienz, nicht aber auf Ausfallsicherheit ausgelegt. Entscheidend im Umgang mit angespannten Lieferketten sind deshalb Investitionen in Technologien, die Effizienz und Flexibilität steigern und so zu neuer Widerstandskraft führen. Diese ist nötig, denn wir müssen auch in Zukunft mit Herausforderungen etwa durch Wetterphänomene oder Fahrerknappheit rechnen.

Smarte Technologie eröffnet neue Optionen, daher spielt sie angesichts der bestehenden Herausforderungen eine entscheidende Rolle. Ein internationales Transport Management System (TMS) zählt für Unternehmen zu den wichtigsten und mächtigsten Werkzeugen, um responsive Lieferketten aufzubauen. Wie in vielen Wirtschaftsbereichen dreht sich auch hier alles darum, vorhandene Daten gebündelt und zielgerichtet zu nutzen. Der Logistik steht eine noch nie dagewesene Menge an Daten zur Verfügung. Werden diese Daten mit fortschrittlichen Funktionen wie prädiktiver Analytik oder maschinellem Lernen verbunden, erhalten Unternehmen daraus wichtige Erkenntnisse und einen Informationsvorsprung, um Lieferketten flexibler und intelligenter aufzustellen.

Es gilt also, unabhängig von Standort oder Transportmittel der Lieferung, eine durchgängige Echtzeit-Sichtbarkeit des gesamten Lieferkettennetzwerks herzustellen. Daraus entsteht neue Handlungsfähigkeit: Ein intelligentes System erlaubt es, Routen in Echtzeit auf Störungen oder eingeschränkte Kapazitäten anzupassen – alles bei gleichzeitiger Transparenz auf allen Ebenen. Zudem bestehen völlig neue Kollaborationsmöglichkeiten, die etwa durch ein besseres Ausreizen verfügbarer Kapazitäten den Handlungsspielraum weiter erhöhen. Und auch mittelfristig profitieren Akteure im Wirtschaftsfeld Logistik von einer breiten Datenbasis und präskriptiven Analysen, die Optimierungspotenziale der Lieferwege aufzeigen.

Ein weiterer Vorteil eines smarten, globalen TMS: Die meisten Optimierungen senken zudem auch die verursachten Emissionen. Konsolidierte Lieferungen mit optimierten Kapazitäten führen zu niedrigeren Gesamtkosten und einer besseren Klimabilanz. Aus all diesen Gründen ist ein smartes, echtzeitfähiges TMS 2022 unabdingbar.

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Artikel Gastkommentar: Angespannte Lieferketten - Smarte TMS sind ein Muss
Seite 9 | Rubrik MARKTGESCHEHEN