Gastkommentar: 5G - Produktionslogistik wird vernetzt

Dr. Miriam Solera, Referentin 5G und drahtlose Kommunikation, VDMA Arbeitsgemeinschaft Wireless Communications for Machines Bild: VDMA
Dr. Miriam Solera, Referentin 5G und drahtlose Kommunikation, VDMA Arbeitsgemeinschaft Wireless Communications for Machines Bild: VDMA
Redaktion (allg.)

In der vernetzten Fabrik kooperieren eine Vielzahl moderner Betriebsanlagen unterschiedlicher Systeme miteinander. Dabei gibt es sowohl gänzlich autonome als auch fahrerbehaftete Systeme, die zusätzlich noch mit Personen oder Personengruppen interagieren. Förderlich sind auch Systeme, die sowohl den Innen- als auch den Außenbereich abdecken und die möglichst latenzfrei in beiden Bereichen arbeiten.

Zugleich beschleunigt die zunehmende Vernetzung die Generierung, Analyse und Interpretation neuer Daten. Durch die Datenanalyse mit Methoden der künstlichen Intelligenz und des maschinellen Lernens werden Produktions-, Logistik- und Transportprozesse optimiert und weitere Geschäftsmodelle entstehen. Aus Sicht der Konnektivität erfordert dies einen sicheren Datenverkehr, extrem kurze Latenzzeiten, die die Übertragung von Steuersequenzen ermöglichen, einen leistungsfähigen Daten-Uplink und damit die Möglichkeit einer sicheren Kommunikation mit einer Edge-Cloud sowie eine hervorragende Funkabdeckung mit optimierten Handover-Zeiten.

5G verspricht eine neue Form der Produktionslogistik und neue Geschäftsmodelle zu ermöglichen. Denn neben der Unterstützung von schneller Breitbandkommunikation, hochzuverlässigen Netzwerken mit sehr geringer Latenz und einer sehr hohen Dichte an miteinander verbundenen Endgeräten erfüllt 5G die Anforderungen der Industrie nach erhöhter Sicherheit, garantierter Ende-zu-Ende-Dienstqualität und erhöhter Netzwerkverfügbarkeit.

So könnte eine breite 5G-Abdeckung Unternehmen auf eine Art und Weise verbinden, die vorher nicht denkbar war. Ein 5G-basiertes Netz würde etwa die gemeinsame Nutzung einer Kommunikationsinfrastruktur mit Zulieferern oder Nutzern ermöglichen, wodurch Unternehmen logistische Prozesse und Produktionsabläufe durch Lösungen zur Standortverfolgung in Echtzeit optimieren könnten. Dabei ist der Übergang von 5G-basierten Produkten und Prozessen zu neuen Geschäfts- und Produktionsmodellen über den gesamten Lebenszyklus ein entscheidender Aspekt bei der Umsetzung von vernetzten Fabriken.

Jedoch ist noch offen, wie diese Vision der vollständig vernetzten Industrie zeitnah umgesetzt wird. Die Erfahrungen zeigen, dass neben 5G auch andere Funktechnologien in Betracht gezogen werden müssen. Daher ist die Gewährleistung der Koexistenz und Interoperabilität zwischen diesen Technologien für eine nahtlose Integration unerlässlich. Dies ist ein zentrales Thema in der VDMA Arbeitsgemeinschaft Wireless Communications for Machines.

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Artikel Gastkommentar: 5G - Produktionslogistik wird vernetzt
Seite 8 | Rubrik MARKTGESCHEHEN