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Gastkommentar - SCM: Kollaboration aus Lieferantensicht denken

Frederic Krahforst, Gründer von TradeLink Bild: TradeLink
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Therese Meitinger

Kollaboration ist in der Logistik entscheidend für agile und robuste Lieferketten. Effiziente Prozesse und die Kommunikation innerhalb des Unternehmens sowie in der Zusammenarbeit mit den Lieferpartnern sind für eine faire Lieferabstimmung unerlässlich. Nur so lassen sich Intransparenz und hohe Kosten durch Lagerzeiten, Umladungen und Standzeiten vermeiden. Das Problem wird oft fälschlicherweise als Digitalisierungsproblem gesehen, ist aber tatsächlich ein Kollaborationsproblem. Nur durch sinnvolle und effiziente Kommunikation aller Beteiligten kann eine robuste Lieferkette gewährleistet werden.

Vor allem Softwarelösungen könnten dabei einen echten Unterschied machen. In der Theorie sind sie ein ideales Fundament für Lager und Lieferpartner, um auf gemeinsam definierte Prozesse und Daten zuzugreifen. Häufig sind die Softwareprodukte jedoch zu einseitig gestaltet und die Bedürfnisse der Lieferpartner werden ignoriert. Dies führt dazu, dass Lösungen implementiert werden, die zwar der Empfängerseite sinnvoll erscheinen, aber für die Lieferpartner einen enormen Mehraufwand bedeuten und letztlich das Gegenteil des Gewünschten erreichen: geringe Akzeptanz durch die Lieferpartner und keine Verbesserung der Planbarkeit für das Lager.

Wir brauchen ein Umdenken an dieser Stelle. Für wirklichen Fortschritt muss die Kollaboration aus der Sicht der Lieferpartner gedacht werden. Zwei wesentliche Punkte sollten dabei beachtet werden: Erstens müssen die Prozesse zur Erstellung und Kommunikation der relevanten Daten und Dokumente so angenehm und einfach wie möglich gestaltet sein. Auf einer Plattform ist es so zum Beispiel wichtig, dass diese für alle Partner entlang der Lieferkette kostenfrei ist. Kooperationspartner müssen unkompliziert andere Partner einladen können. Zweitens muss ein klarer Mehrwert auch für die Lieferpartner spürbar und am besten direkt messbar sein.

Deshalb empfehle ich Unternehmen, in ihre Lastenhefte eine eigene Kategorie zur Bewertung der Kollaborationsmöglichkeiten aufzunehmen. Kollaboration darf schließlich nicht nur ein Schlagwort bleiben, sondern muss in der Praxis durch Lösungen umgesetzt werden, die für alle Beteiligten einen echten Mehrwert bieten.

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Artikel Gastkommentar - SCM: Kollaboration aus Lieferantensicht denken
Seite 9 | Rubrik MARKT-NEWS
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