Gastkommentar - Klimaschutz: Warum Daten zu mehr Nachhaltigkeit führen

Der Bundestag hat die Reform des Klimaschutzgesetzes beschlossen, um die Klimaziele sektorübergreifend und vorausschauend zu erreichen. Sollte die Bundesregierung das Klimaziel 2030 verfehlen, muss sie nachsteuern. Integrierte Mobilitäts- und Logistikkonzepte können dazu einen wichtigen Beitrag leisten.

Verkehrs- und Logistikunternehmen müssen dafür allerdings ihre Geschäftsmodelle und Produktionssysteme auf eine Datenzentrierung ausrichten. Denn ohne hochqualitative Daten ist es schwer, fundierte Entscheidungen zu treffen. Zudem muss der Datenaustausch zwischen Unternehmen geregelt werden. Derzeit wird etwa daran gearbeitet, Informationen über Beschleunigungs-, Lenk- und Bremsmanöver von Fahrzeugen zu nutzen, um Ampelschaltungen zu optimieren. Der Mobilfunkstandard 5G kann zudem durch Datenaustausch nahezu in Echtzeit helfen, Verkehrsströme vorausschauend zu lenken.

Die beteiligten Akteure betrachten Mobilität oft noch isoliert, was die Potenziale einer koordinierten Logistik begrenzt. Dabei bietet die Zusammenarbeit verschiedener Interessensgruppen erhebliche Vorteile: Durch eine koordinierte Planung lassen sich die Transporteffizienz steigern, Leerfahrten reduzieren und Ressourcen besser nutzen.

Das senkt die Betriebskosten, erhöht die Wettbewerbsfähigkeit und hilft, Treibhausgase zu reduzieren. Regionale Datenräume sind zwar ein Anfang, aber branchenweite Ökosysteme wie Catena-X für die Automobilindustrie oder der European Railway Data Space sind weitaus effektiver. Sie fördern automatisch die Datenzentrierung in der Industrie. Vertikal und/oder horizontal ausgerichtete Business-Ökosysteme sind daher ein wichtiges Instrument, um nachhaltige Mobilität zu ermöglichen und damit den Nutzen für Wirtschaft und Umwelt zu erhöhen.