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Digitalisierung: No Code für die Logistik 4.0

Für die Logistik liegt ein riesiges Potenzial in der Nutzung digitaler Technologien. Was die Entwicklung ausbremst, ist der Fachkräftemangel. Um die Logistik 4.0 voranzutreiben, sollten auch Mitarbeitende ohne IT-Hintergrund mit anpacken. No-Code-Tools machen genau das möglich.

 Bild: AddMeshCube, denisismagilov/AdobeStock (Montage: Bartl)
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Matthias Pieringer
Digitalisierung

Routenplanung mit künstlicher Intelligenz (KI), Warentransport mit autonomen Lkw und Drohnen, Blockchain für eine transparente Lieferkette: Digitale Technologien von morgen werden die Logistik grundlegend verändern. Das Potenzial ist riesig. Ein effizienterer Transportprozess wird nicht nur für kurz- oder mittelfristige Effekte wie Kostenersparnisse bei den einzelnen Unternehmen sorgen, sondern kann den ökologischen Fußabdruck der gesamten Branche dauerhaft minimieren. Jedoch trifft der aktuelle Fachkräftemangel den IT-Zweig besonders hart: 2021 waren laut einer Bitkom-Studie bundesweit 96.000 Stellen unbesetzt. Dem großen Bedarf an Anwendungen steht demnach zu wenig Fachpersonal gegenüber. Das führt zu Überlastungen und einem Entwicklungsstau in den IT-Abteilungen.

Deshalb findet ein Ansatz immer mehr Beachtung: No Code. Bei diesem Ansatz werden Mitarbeitende aus den Fachbereichen, also IT-Laien, zum Digitalisieren kleinerer Prozesse befähigt. Einfache Anwendungen können ohne IT-Expertise realisiert werden – und zwar von jenen Mitarbeitenden, die die Prozesse am besten kennen.

No-Code-Tools wie zum Beispiel „smapOne“ funktionieren nach dem Baukastensystem: Per Drag-and-drop können mithilfe verschiedener Vorlagen Apps intuitiv „zusammengeklickt“ werden. Das bedeutet: Die Digitalisierung liegt nicht nur in der Verantwortung der IT, sondern kann von jedem Mitarbeitenden aktiv vorangetrieben werden.

IT-Abteilung entlasten

Genau das ist auch die Idee von Citizen Development, wie die übergeordnete Bewegung heißt: Die IT, die mit einer Vielzahl von Anwendungen konfrontiert ist, zu entlasten und sie für die großen und kritischen Projekte freizumachen – während Citizen Developer („zivile Entwickler“) kleine, alltägliche Prozessoptimierungen umsetzen können. Low Code, der zweite wesentliche Ansatz des Citizen Developments, liegt irgendwo dazwischen und verbindet die Vorteile des „grafischen“ und klassischen Programmierens. Hierfür braucht es Coding-Grundkenntnisse, weshalb Low-Code-Tools meist von den IT-Abteilungen selbst eingesetzt werden, um Anwendungen schneller live zu bringen.

Das Logistikunternehmen Dachser nutzt das No-Code-Tool smapOne bereits seit 2018. Von den rund 700 Mitarbeitenden, die das Tool bedienen können, entwickelt circa die Hälfte regelmäßig Anwendungen. Dachser verwendet das Tool einerseits zum Digitalisieren kleinerer Prozesse, andererseits als eine Art Prototyping-Plattform – also um zu testen, ob bestimmte Anwendungen sinnvoll wären oder nicht. Wenn diese Anwendungen („smaps“ genannt) sich als sinnvoll erweisen und von vielen Mitarbeitenden genutzt werden, werden sie als richtiges Projekt umgesetzt – dann aber von den IT-Spezialisten. Zur Prüfung und Freigabe der smaps gibt es bei Dachser eine interne Zertifizierungsstelle, das App Audit.

„Als wir smapOne eingeführt haben, hat es bei unseren Teams schnell Klick gemacht. Die Ideen sind nur so gesprudelt. Deshalb haben wir das Tool recht bald auch außerhalb Deutschlands in ganz Europa eingesetzt“, sagt Lars Relitz, Head of Corporate Digital Innovation & Development bei Dachser. Für ihn liegt der große Vorteil von No-Code-Tools wie smapOne in der Geschwindigkeit: Innerhalb von 30 Minuten könnten neue Anwendungen entstehen, die einen gesamten Prozess – und damit den Arbeitsalltag von vielen Mitarbeitenden – positiv verändern.

Ein weiterer Vorteil, der sich mit der Einführung von Citizen Development ergibt: Die Mitarbeitenden der Fachbereiche erhalten eine Art digitale Weiterbildung. Sie erlernen eine neue Fähigkeit, werden für Themen wie Datenschutz sensibilisiert und erfahren mehr über den Prozess der Anwendungsentwicklung. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels ist Weiterbildung ein Muss für die digitale Transformation – das gilt für die Logistik genauso wie für andere Branchen.

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Motivation für Fachkräfte

Weiterbildung wirkt sich auch positiv auf die Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeitenden aus. Bei einer 2021 durchgeführten Umfrage des Marktforschers Ipsos und der Online-Akademie Udacity gaben 56 Prozent der Beschäftigten an, dass die Möglichkeit der Fortbildung ihre Zufriedenheit im Job erhöht. Für 47 Prozent wäre Fortbildung sogar ein Grund dafür, im Unternehmen zu bleiben. Und darüber müssen sich Unternehmen Gedanken machen: Nicht nur, wie sie neue Fachkräfte bekommen. Sondern auch, wie sie ihre Fachkräfte halten.

Citizen Development ist also eine große Chance für die Logistik. Die Digitalisierung kann trotz Fachkräftemangel weiter angeschoben werden. Gleichzeitig werden die Mitarbeitenden der Fachbereiche qualifiziert und zu Sparringspartnern der IT-Abteilungen gemacht. mp

Autor: Thomas Schwarz, Vorstand der SmapOne AG, Hannover.

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Artikel Digitalisierung: No Code für die Logistik 4.0
Seite 22 bis 0 | Rubrik LOGISTIK-IT
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