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Kooperationsstudium Einkauf & Logistik/SCM: Hochschulen Hof und Nürnberg bieten berufsbegleitende Weiterbildung

(Bild: Fotolia/Robert Kneschke)
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Redaktion (allg.)

Das berufsbegleitende Kooperationsstudium der Hochschulen Hof und Nürnberg hilft erfahrenen Logistikern auf die Sprünge.
Mehr Jobsicherheit, mehr Herausforderung, mehr Aufstiegschancen: Auch in der Logistik boomt der Weiterbildungsmarkt. Doch Wochenendseminare behandeln brennende Themen in der Regel nur ausschnittsweise. Der Jobausstieg wegen eines zusätzlichen Vollzeitstudiums kommt für viele Logistiker aber auch nicht infrage.
Eine Alternative bieten daher berufsbegleitende Weiterbildungslehrgänge, wie etwa das Kooperationsstudium „Einkauf und Logistik/Supply Chain Management“ der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm und der Hochschule Hof. Hier gibt es seit 2008 einen berufsbegleitenden Masterstudiengang mit dem Abschluss Master of Arts (M.A.) für Teilnehmer mit akademischer Vorbildung und mindestens zwei Jahren Berufserfahrung. Interessierte ohne akademische Vorbildung, aber mit mindestens fünf Jahren einschlägiger Berufserfahrung, erhalten für den Besuch eines oder beider Kursteile jeweils ein entsprechendes Hochschulzertifikat.
Auch Thomas Lammer, Supply Chain & Logistik Manager (FH) bei der LRE Medical GmbH, und Christof Willax, Supply Chain Manager im Bekleidungswerk Willax GmbH, haben sich für die berufsbegleitende Weiterbildung der beiden Hochschulen entschieden. Lammer ist gelernter Werkzeugmachermeister und hat die Landes akademie des Handwerks in Karlsruhe (Betriebswirt d.H.) besucht. Danach arbeitete er von 1993 an bei der Élysée Schreibgeräte GmbH, Pforzheim, als Leiter der Materialwirtschaft, bevor er 1998 als Leiter Einkauf/Logistik zur Funkwerk Plettac Electronic GmbH, Fürth, wechselte. Nach 13 Jahren im Beruf erwarb Lammer über die berufsbegleitende Weiterbildung die Hochschulzertifikate „Beschaffung & Supply Chain Management“ sowie „Logistik und Supply Chain Management“. Seit 2011 arbeitet er als Leiter Einkauf/Logistik bei der Medizintechnikfirma LRE Medical GmbH in Nördlingen, die Teil der amerikanischen Firma Esterline Corporation ist.
Willax absolvierte im Jahr 1999 an der Hochschule Hof den Abschluss zum Diplom- Betriebswirt. Danach arbeitete er bei der Pneuhage Reifendienste Süd GmbH, Karlsruhe, in Projekten und als Nachwuchsführungskraft, bevor er 2002 als Prokurist in das Bekleidungswerk Willax GmbH, Beilngries, eingestiegen ist. Im März 2012 schloss er den berufsbegleitenden Studiengang „Einkauf und Logistik/ Supply Chain Management“ mit dem Master of Arts (M.A.) ab.
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Nachgefragt
„ Mir fehlte der wissenschaftliche Blick“
Nach vielen Jahren im Beruf noch einmal studieren – das erfordert Disziplin. Zwei Absolventen sprechen über ihre Erfahrungen.
LOGISTIK▶HEUTE◀: Herr Lammer, was hat Sie dazu motiviert, nach 13 Jahren im Beruf noch ein Studium zu absolvieren und sich mit den beiden Hochschulzertifikaten auszustatten?
Lammer: Bei meinem vorherigen Arbeitgeber hatte ich mich hauptsächlich mit dem Thema Einkauf beschäftigt. Die ganze Logistikthematik stand nicht so stark im Fokus. Mein heutiger Aufgabenbereich bei der LRE Medical GmbH umfasst nun die komplette Auftragsabwicklung, den Einkauf, die Logistik, das Lager und die Fertigungssteuerung. Außerdem fehlte mir der wissenschaftliche Blick auf die Bereiche Einkauf und Logistik. Die Prozessmethodik und die Modelle, die ich aus der Weiterbildung in die Praxis mitgenommen habe, helfen mir jetzt sehr dabei neue Konzepte vorzulegen. Wenn man mit Geschäftsführern oder Bereichsleitern eine Problemstellung erörtert, ist es nicht nur wichtig mitzusprechen, sondern auch Diskussionen anzuregen oder eine neue Richtung aufzeigen zu können.
Willax: In einem Familienunternehmen wie dem unseren ist man als Führungskraft für alles verantwortlich. Da die Produktion in Asien zunehmend in den Vordergrund trat und die Firmenlogistik entsprechend angepasst werden musste, habe ich mich neun Jahre nach meinem Abschluss zum Diplom-Betriebswirt (FH) zur Fortbildung zum Master of Arts (M.A.) entschlossen. Dabei ging es auch für mich darum, neue wissenschaftliche Erkenntnisse und einen international anerkannten Abschluss zu erwerben.
▶ Gab es von Ihrer Firma her spezielle Vereinbarungen bezüglich der Kursteilnahme?
Lammer: Meine damalige Firma hat die Kosten für die Weiterbildung komplett übernommen. Ich hatte allerdings einen Vertrag unterschrieben, der besagte: Wenn ich innerhalb von zwei Jahren zu einer anderen Firma wechsle, muss ich die Kursgebühren in monatlichen Raten zurückzahlen.
Willax: Mein eigenes Unternehmen wollte die Kosten nicht übernehmen. (lacht) Allerdings wurde mir die Zeit zur Verfügung gestellt. Das ist ja auch ein gutes Entgegenkommen des Arbeitgebers.
▶ Was war für Sie während der Weiterbildungszeit die größte Herausforderung?
Willax: Für mich war die größte Herausforderung das Schreiben der Masterarbeit. Solange man im Kurs die Gruppendynamik spürt und diese Stimmung des „Erreichenwollens“, ist alles viel einfacher. Aber alleine dazusitzen und 100 Seiten aufs Papier bringen zu müssen – das war schwer für mich. Obwohl es sich um eine Problemstellung aus meinem Berufsalltag handelte, die ich sowieso hätte lösen müssen.
Lammer: Für mich war es schwierig, Beruf und Weiterbildung zeitlich unter einen Hut zu bringen. Ich bin weltweit unterwegs und musste zwölf Freitage und Samstage freihalten, um bei der Weiterbildung präsent zu sein. Dazu kommen noch ein bis zwei Sonderveranstaltungen mit Vortrag oder Exkursion. Zur Lernerfolgskontrolle sind noch zwei Klausurtage jeweils für das Winter- und Sommersemester einzuplanen und natürlich noch die Zeit für die Abschlussarbeit. Zum Glück steht der Terminplan bereits ein Jahr im Voraus fest, sodass ich die Abwesenheitszeiten gemeinsam mit meiner Firma reibungslos planen konnte. Trotzdem: Ein Arbeitstag pro Woche fehlt. Es darf nicht der Trugschluss aufkommen, dass der reine Besuch der Veranstaltungen für ein erfolgreiches Studium ausreicht. Ohne Nacharbeit geht es nicht.
▶ Was haben Sie neben dem Fachwissen aus der Weiterbildung noch mitgenommen?
Willax: Das Bündel an Wissen, das Sie hier mit auf den Weg bekommen, ist schon sehr umfassend. Jede Firma, die sich fortentwickeln will und dieses Know-how nicht im eigenen Haus vermitteln kann, sollte ein offenes Ohr für eine solche Weiterbildung haben. Außerdem konnte ich mir ein tolles Netzwerk für die Zukunft aufbauen. An den sogenannten „Alumni-Tagen“ und bei „Kamingesprächen“ treffen sich die Absolventen einmal im Jahr wieder, um neueste Entwicklungen zu erfahren oder Vorträge von Logistikpreisträgern zu hören.
Lammer: Wir hatten in den Kursen viele interessante und intensive Diskussionen, weil alle Teilnehmer branchenübergreifend aus dem direkten Kampfgeschehen in der Praxis kommen. Das ist ja auch spannend für die Professoren, wenn ihre wissenschaftliche Sicht mit den Erfahrungen aus der Praxis konfrontiert wird. Man konnte in einem tollen Team sehr offen über Probleme reden.
Das Gespräch führte Doris Herrmann.
Masterstudiengang „ Einkauf und Logistik/ Supply Chain Management“
Veranstalter: Hochschule Hof, Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm
Zielgruppe: Erfahrene Fach- und Führungskräfte aus dem Aufgabenfeld der Supply Chain mit mindestens zwei Jahren Berufserfahrung
Voraussetzung: Überdurchschnittlich gut abgeschlossenes Hochschulstudium in einem wirtschafts- oder einem ingenieurwissenschaftlichen Studiengang Regelstudienzeit: 5 Semester Studiengebühren: 16.200 Euro Seit 2009 zertifiziert nach ACQUIN.
Kursstärke: max. 20 Teilnehmer
Abschluss: Master of Arts (M.A.) oder Hochschulzertifikate „Beschaffung & Supply Chain Management“ oder „Logistik & Supply Chain Management“ für Teilnehmer ohne akademische Vorbildung mit mindestens fünf Jahren Berufserfahrung.
Dieser Artikel erschien in der LOGISTIKHEUTE-Ausgabe 9/2013

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