SCM: Firmen versenken Millionen in Supply Chains: Warum man mit Excel-Listen nicht mehr weit kommt

Ralf Düster, Vorstand Setlog Holding AG (Bild: Setlog)
Ralf Düster, Vorstand Setlog Holding AG (Bild: Setlog)
Redaktion (allg.)

Die Wirtschaft versenkt Millionen Euros in ihren Supply Chains. Schlimmer noch: Die meisten Firmen wissen es nicht einmal. Selbst das Topmanagement glaubt mitunter, dass derjenige der hellste Kopf ist, der die kompliziertesten Excel-Tabellen führt. Um nicht falsch verstanden zu werden: Für bestimmte Bürotätigkeiten und Kalkulationen macht die Software durchaus Sinn. Aber nicht im Bereich Supply Chain Management, in dem es um Prozesse und Prozessoptimierungen geht. Leider duldet dort aber immer noch so manche Führungskraft Dateien mit der Endung xls. Wer so gestrickt ist, sollte sich folgende Rechnung durch den Kopf gehen lassen:

Jeder Mitarbeiter verbringt im Schnitt zwei Stunden damit, Daten aus E-Mails oder Telefonaten in zunehmend komplexere Excel-Listen einzutragen. Wenn man im Schnitt mit einem Stundenlohn von 30 Euro und etwa 500 Stunden im Jahr rechnet, addiert sich das auf 15.000 Euro für Excel-Aktionen pro Angestellten. Eine Firma mit 200 Mitarbeitern bezahlt summa summarum pro Jahr rund drei Millionen Euro für Excel-Aktivitäten. Mit welchem Resultat?

Profis aus dem SCM und der Logistik wissen: Das viele Geld ist nicht nur vergeudet, Excel führt auch zu Problemen. Zunächst müssen Stammdaten in jede Excel-Liste eingegeben werden. Diese Tabellen verstärken den Aufbau von Silos und schaffen Medienbrüche sowie Dateninkonsistenzen. Weil die Listen weder optimal abteilungsübergreifend, geschweige denn firmenübergreifend, genutzt werden können, führt das zu Widersprüchlichkeit von Aussagen. Anhänger der xls-Files schaffen im SCM letztlich Intransparenz statt Durchblick. Insbesondere im SCM sollten Daten für alle gleich zugängig, beschreibbar und nutzbar sein.

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Transparenz und eine optimale Nutzung der Daten schafft man jedoch nur, wenn sie dort eingepflegt oder generiert werden, wo sie originär herkommen (aus anderen Systemen, von anderen Beteiligten oder Firmen in der Supply Chain et cetera). Diese Daten sollten auch von jedem Partner der Kette weitergenutzt werden können. So führt dann jede zusätzliche Information zu den Daten zu einer „Veredelung“ dieser.

Bei jeder Führungskraft sollten die Alarmglocken schrillen, wenn Mitarbeiter mit Excel-Listen winken und mit Daten aus ihren Silos den Status quo in der Logistik beziehungsweise im Supply Chain Management erklären wollen. Fazit: Logistik ist heute in so gut wie allen Unternehmen systemrelevant. Deshalb sollten Firmen dieses komplexe System mit adäquater SCM-Software steuern. Nicht mit einem Tabellenkalkulationsprogramm, das Intransparenz und enorme Probleme im Bereich SCM schafft.

Bild: Setlog

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Seite 8 | Rubrik GASTKOMMENTAR