IT-Trends: Mut für ein „gezieltes Ausprobieren“

Christiaan Carstens, Consulting Director des SAP-Logistikpartners Leogistics Bild: Leogistics
Christiaan Carstens, Consulting Director des SAP-Logistikpartners Leogistics Bild: Leogistics
Redaktion (allg.)

Logistikdienstleister müssen sich neuen Technologien ebenso stellen wie ihre Auftraggeber. Innovative Produktions- und Handelsunternehmen rüsten sich für Industrie 4.0 und das Internet of Things: Sie setzen zunehmend auf IoT-Plattformen, Microservices und künstliche Intelligenz. Eine aktuelle Studie von DHL und IBM zeigt: KI führt die Logistik hin zu einem prädiktiven und proaktiven Vorgehen. Insbesondere Algorithmen zur Bilderkennung spielen eine Rolle, wenn es darum geht, Transportsysteme zu automatisieren und den Zustand von Sendungen zu analysieren.

Das Potenzial, das die neuen Trends mitbringen, lässt sich allerdings nur in agilen und flexiblen Unternehmensstrukturen erschließen. Gerade hier stehen sowohl Dienstleister als auch Verlader mit gewachsenen Strukturen vor erheblichen Herausforderungen. Die in Teilen stark veralteten, monolithischen IT-Systeme sind in der Regel über viele Jahre im Einsatz. Prozesse sind hier fest zementiert und neuen Strategien oder Geschäftsmodellen nicht gewachsen. Die etablierten Budgetierungs-, Ausschreibungs- und Beauftragungsprozesse passen häufig nicht mehr zur Geschwindigkeit aufkommender Innovationen mit zunehmend kurzen Projektlebenszyklen.

Wer die Transformation seiner Infrastruktur und die Auseinandersetzung mit disruptiven Technologien verpasst, gerät zunehmend in Zugzwang. Manuelle Kosten werden Richtung Logistik geschoben – perspektivisch könnte sogar die Qualifizierungsfähigkeit für Liefernetzwerke infrage stehen.

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In der Automobilindustrie arbeiten OEMs und große Zulieferer beispielsweise mit Hochdruck an Lösungen rund um die Blockchain-Technologie. Das wird neben Finanzprozessen vor allem die Lieferkette betreffen, wo ganz neue Supplier-Netze entstehen. Darin werden Dokumentationsprozesse zum Beispiel für Zollpapiere drastisch verkürzt. Ökosysteme rund um einen OEM teilen eigene Kryptowährungen, mit denen Dinge wie Maschinen und Logistikeinheiten selbst Aufträge bezahlen.

Das Tempo der Digitalisierung nimmt an Fahrt auf. Allerdings kann die Auseinandersetzung mit den IT-Trendthemen nicht auf die Schnelle und mit der Brechstange gelingen. Es gilt, eigene Innovationspotenziale zu identifizieren, Mut zum Ausprobieren zu entwickeln, schrittweise neue Dinge anhand leicht verstehbarer, „erlebbarer“ Lösungen zu erproben und Mitarbeiter mitzunehmen. Ein Standardrezept gibt es nicht.

Foto: Leogistics

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Artikel IT-Trends: Mut für ein „gezieltes Ausprobieren“
Seite 8 | Rubrik GASTKOMMENTAR