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Gastkommentar - Robotic Process Automation: Aus alt mach neu

Jörg Fürbacher, Vorstand der Euro-Log AG Bild: Euro-Log
Jörg Fürbacher, Vorstand der Euro-Log AG Bild: Euro-Log
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Redaktion (allg.)

Vor rund 20 Jahren fragte mich ein Kunde: „Das dauernde Abfragen des Transportstatus ist doch nervig, könnt ihr was dagegen machen?“ – „Klar!“ Man nehme Großmutters bewährtes Rezept für Crawler-Skripte, reichere dies mit einer Extraportion Stammdaten an und lasse das Ganze über einen mittel- bis langfristigen Zeitraum unter stetigem Umrühren köcheln. Fertig ist die Robotic Process Automation (RPA).

Rezeptbuch beiseite: Auch wenn der RPA-Ansatz sich im letzten Jahr großer Beliebtheit erfreute – die dahintersteckende Logik ist seit Beginn der 2000er-Jahre kein Novum mehr. Was hat sich geändert? Der Bedarf. Wir haben in diesem Jahr gesehen, wie elementar der reibungslose Ablauf logistischer Prozesse sein kann.

Die Digitalisierung reicht uns dafür (fast vergessene) Werkzeuge, wie den RPA-Ansatz. RPA verbindet bisher isolierte IT-Systeme miteinander – ohne spezielle Schnittstellen, da sie rein über das Frontend arbeitet. Darauf basierend übernehmen RPA-Bots manuelle, repetitive Tätigkeiten. Sie werden zur digitalen Kopie des Menschen. Sie melden sich an, suchen nach bestimmten Kriterien, kopieren, fügen ein, benachrichtigen und melden sich wieder ab. Sie leiten Daten an andere Systeme weiter, füllen lückenhafte Datensätze anhand gewonnener Informationen aus. Befreit von zeitaufwendigen Routineaufgaben, können Verantwortliche dadurch auf Ausnahmefälle im SCM und Transportmanagement fokussieren.

Was wird nach RPA kommen? Gartner prophezeit, dass die RPA-Technologie kombiniert mit künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen zur Hyperautomation führen wird. Systeme automatisieren dann komplexe Prozesse und treffen auf KI basierende Entscheidungen. Erste Einsätze sehen wir bereits heute in Systemen, die selbst bei Abweichungen die Prozesse autark weiterführen, ohne menschliches Zutun.

Ohne menschliches Zutun? Werden vom Menschen geschaffene künstliche Intelligenzen komplexe, multimodale und globale Logistikprozesse zu 100 Prozent ohne Menschen steuern? Nein. RPA-Bots können zwar sehr viele Aufgaben übernehmen und Lösungsvorschläge für „softe“ Faktoren unterbreiten. Der Mensch wird jedoch weiterhin am bewertenden und entscheidenden Hebel sitzen.

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Artikel Gastkommentar - Robotic Process Automation: Aus alt mach neu
Seite 68 | Rubrik GASTKOMMENTAR
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