Digi-Netzwerk: Wie Transformation gelingen kann

Thomas Holzner, Gründer des Digi-Netzwerks, Siemens AG Bild: Chris Tille / Siemens
Thomas Holzner, Gründer des Digi-Netzwerks, Siemens AG Bild: Chris Tille / Siemens
Redaktion (allg.)

Und wieder hatten wir ein langes Meeting wegen der Einführung einer neuen Software. Lasten- und Pflichtenhefte waren schon lange fertig. Die Auswahl des Dienstleisters war gründlich. Mehrere Workshops, Kick-off- und Onboarding-Meetings – alles klang erfolgversprechend. Das Projekt geriet aber ins Stocken. Zwischen den Teams, die die Software nutzen sollen, dem Projektteam und dem Dienstleister – es haperte an der Kommunikation miteinander. Wie sollten wir sicherstellen, dass Neuerungen in der Breite angenommen werden? Uns war nicht klar, wie wir alle Menschen auf unsere digitale Reise mitnehmen sollen. Wir waren zwar sehr fokussiert und vorbereitet auf das „Was“. Beim „Wie“ herrschte jedoch ein Durcheinander.

Neue Ansätze mussten her. Und so entstand das Digi-Netzwerk, Schritt für Schritt, selbstlernend und reflektierend, mit dem Veränderungsmanagement fest imBlick. Wir lernten, dazu kann man auch agil sagen. Die Kultur ist es, die bei jeglicher Änderung am stärksten schmerzt. Und sie ist das Herz des Unternehmens.

Ein Dutzend Logistiker und Einkäufer aus mehreren Divisionen diskutierten das neue „Wie“. Kleine und große Digitalisierungsideen sprudelten immer stärker. Neue Technologien, visionäre und bereits vorhandene, kamen zum Zug. Wir entwickelten und adaptierten den Kickstarter-Prozess. Das pushte das Netzwerk und weckte die Aufmerksamkeit im Konzern. Und nach und nach veränderte sich die Denkweise.

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Jeder konnte – und kann – Unterstützung bekommen: Finanzierung, Pool von Experten, Wissen und Motivation. Es ist die Starthilfe für eigene Ideen, die das Unternehmen ein Stück verbessern. Inzwischen ist die Kernmannschaft des Digi-Netzwerks um den Faktor 4 gewachsen. Mehrere Satelliten sind erfolgreich gestartet. Jeder kann jederzeit ein- und auch aussteigen. Es gibt nur drei feste Regeln. Erfolg definieren wir jetzt anders. Wir erwarten keine Perfektion. Wir machen einfach. Die wichtigste Regel: Nach drei Monaten soll der Prototyp stehen. Und wenn es doch mal nicht gelingt, machen wir einfach weiter und machen es anders. Und meistens gelingt die Umsetzung. Die Teams vieler Unternehmen, in denen mit „Buzzwords“ gespielt wird, sind müde vom „Digital Washing“. Denn echte Transformation beginnt nicht mit einem perfekten Projektplan oder einem Hightechprodukt. Echte Transformation beginnt in den Köpfen.

Bild: Chris Tille / Siemens

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Seite 7 | Rubrik GASTKOMMENTAR