20. März 2015, 07:55 Uhr
Die Forderung nach immer leistungsfähigeren und schnelleren Handlingssystemen in Regalanlagen hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass Regalanlagen deutlich dynamischer belastet werden als noch vor einem Jahrzehnt. Hinzu kommt noch die Tatsache, dass vonseiten der europäischen Regalhersteller die Sicherheitsfaktoren aufgrund der hohen Präzision der Ausgangsmaterialien und der Bearbeitungsprozesse reduziert wurden.
Dynamische Belastungen von Regalanlagen führen häufig dazu, dass nicht kalkulierbare Phänomene wie Vibrationen und Schwingungen in den Regalen auftreten können. Aber auch das Fehlverhalten von Handlingssystemen führt zu Belastungen, die mit den üblichen statischen beziehungsweise quasistatischen Auslegungen nicht mehr abgedeckt werden können.
Aus diesen Gründen gibt es einen Ansatz, die kinetische Energie, die zum Beispiel beim Anfahren einer Durchschubsicherung in einem Palettenlager in das Regalsystem eingebracht wird, zu kalkulieren. Es geht darum, die eingebrachte kinetische Energie über die Reibung und die Elastizitäten von Regalbediengeräten und Komponenten der Regalanlage abzubauen.
Bei ersten Untersuchungen und Berechnungen hat sich gezeigt, dass die oft angenommenen 25 Prozent der Nennlast zur Auslegung der Durchschubsicherung nicht ausreichend sind, da in der Realität die stoßartigen Belastungen Werte bis zu dem Vierfachen annehmen können.
In Zukunft wird man sich also über die Auslegung und Ausführung von Durchschubsicherungen neue Gedanken machen müssen. Aber auch andere Belastungen, die auf Regalanlagen übertragen werden, sollten enger in den Fokus der Auslegung gezogen werden, wenn man auch in Zukunft störungsfreie Systeme betreiben will.