Lagerbau: Logistikfeindlichkeit verhindert Neuprojekte in Deutschland

Peter Voss, Geschäftsführer, Club of Logistics. (Foto: Club of Logistics)
Peter Voss, Geschäftsführer, Club of Logistics. (Foto: Club of Logistics)
Redaktion (allg.)
Gast-Kommentar

Der Club of Logistics e.V. (Dortmund) warnt vor Gefahren für Wachstum und Wohlstand durch eine zunehmende Industrie- und Logistikfeindlichkeit in Teilen der Öffentlichkeit und unter politischen Entscheidungsträgern. Der Wirtschaftsstandort Deutschland lebt immer noch in der Hauptsache von den wertschöpfenden Produktionsbranchen. Unsere Industrie genießt Weltgeltung, treibt den Export und steht zusammen mit der ebenfalls global wettbewerbsfähigen Logistikindustrie für einen großen Teil der heimischen Arbeitsplätze.

An erster Stelle der Standortgefahren sieht der Club die jedes vernünftige Maß übersteigende Verteuerung des Faktors Energie. Zweifelhafte Umlagen treiben die Preise in die Höhe – und das, obwohl zum Teil Überkapazitäten für den Export produziert werden. Die geplante Energie­wende bringt dem Club zufolge bislang leider nur weitere Verteuerungen mit sich, weil der Preis für bestimmte Energien mittler­weile für politische Phantasien herhalten müsse. Der Um­weltschutz ist zu einem der größten Investi­tionshindernisse in Deutschland geworden. Überzogene Auflagen, zeitlich und finanziell nicht mehr beherrschbare Genehmigungsverfahren sowie das leichtsinnige Beharren auf ungestörten Lebensgenuss in Teilen der Bevölkerung haben zu einer Situation geführt, die Investoren einen Großteil ihrer Zuversicht auf Planbarkeit und Amortisierung ihrer Projekte raubt.

Selbst Investitionen in die zum Teil marode Verkehrsinfrastruktur werden auf diese Art und Weise unnötig verzögert oder unmöglich gemacht. Nimmt man dann noch das verheerende Bild hinzu, das durch politisch schlecht gemanagte Projekte wie den Berliner Hauptstadtflughafen entstanden ist, dann darf man sich nicht wundern, wenn Großinvestoren demnächst einen Bogen um Deutschland machen.

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