IT-Sicherheit: US-Geheimdienste als Motivation für Unternehmen: Vor Angriffen schützen!

Ralf Koenzen, Geschäftsführer der Lancom Systems GmbH | Bild: Lancom Systems
Ralf Koenzen, Geschäftsführer der Lancom Systems GmbH | Bild: Lancom Systems
Redaktion (allg.)
Gast-Kommentar

Der Ruf nach umfassender IT-Sicherheit wird lauter. Die Spähattacken der US-Geheimdienste haben deutsche Unternehmen alarmiert und sie stellen die Frage: Wie können wir unsere Daten besser schützen?
Bisher ging es Unternehmen vornehmlich darum, Angriffe einzelner, meist krimineller Hacker abzuwehren. Nun ist das Niveau der Angriffe höher – die Motivation aber unklarer: Geht es „nur“ um Staatsschutz oder doch um staatlich geduldete oder gar geförderte Industriespionage?
Ein beliebtes Angriffsziel für Datendiebe ist der Router als Schnittstelle zwischen internen Netzen und öffentlicher Infrastruktur. Hier lauern mehrere Gefahren: Viele Modelle sind nicht für den Unternehmenseinsatz geeignet und unterstützen keine ausreichenden Sicherheitsfunktionen. Problematisch ist zudem, dass viele Router softwareseitig nicht auf dem neusten Stand sind und dadurch erhebliche Sicherheitslücken aufweisen.
Auch herrschte schon vor Prism und Tempora die Befürchtung, dass ausländische Hersteller sogenannte Backdoors in ihre Produkte integrieren. Diese geheimen Hintertüren ermöglichen nicht nur Sicherheitsdiensten den versteckten Zugang zu den Geräten und den dahinter liegenden Netzen und Informationen. Auch Industriespione oder andere Kriminelle, die Backdoors suchen und finden, können so an sensible Geschäftsdaten gelangen und Unternehmen schaden.
Was liegt also näher, als Produkte für seine Netzwerk-Infrastruktur einzusetzen, die nach deutschen Richtlinien und Gesetzen in Deutschland entwickelt und produziert wurden und deren Hersteller sich verpflichten, keine Backdoors einzubauen?
Gerade in der Logistikkette verbinden sich Material- und Datenfluss immer weiter. Jede Schnittstelle kann als Einfallstor für Datendiebe dienen. Deutsche Infrastrukturkomponenten ohne Hintertüren und vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zertifiziert, schützen besser. 100-prozentige Sicherheit gibt es nicht – aber man kann vieles dafür tun, möglichst nahe an die 100 Prozent zu kommen.

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