Logistik Wörterbuch
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Als Zolldeklarant habe ich die Entwicklung der Zollabfertigung über die Jahre verfolgt. Vor einigen Jahren noch war es üblich, alle Unterlagen auszudrucken, Zolltarifnummern und andere Daten zu notieren und dann manuell in eine Zollsoftware einzugeben. Dieser Prozess war mühsam und zeitintensiv. Digitalisierung und Automatisierung waren im Zollprozess kaum verbreitet.
Zwar wurden Projekte zur Teilautomatisierung der Zollabfertigung initiiert, doch war der Erfolg aufgrund ungenauer Daten und der geringen Bereitschaft von Unternehmen aus Drittländern, Systeme zu integrieren, nicht sehr groß. Mit Excel-Dateien, Stammdaten und Kopiervorlagen konnte der Automatisierungsgrad etwas erhöht werden. Der manuelle Aufwand ist jedoch insbesondere bei mittel- bis hochkomplexen Fällen zu hoch. Zudem haben die Globalisierung, der Brexit, der Ukraine-Russland-Konflikt sowie verschiedene gesetzliche Änderungen im Zollwesen dazu geführt, dass der Aufwand für die Zollabwicklung signifikant gestiegen ist. Die Verfügbarkeit von Spezialisten hingegen ist gesunken. Es ist daher evident, dass eine Lösung erforderlich war, die über herkömmliche Arbeitsmethoden hinausging.
Heute, einige Jahre später, sind die Technologien weit fortgeschritten. Die direkte Übersetzung von Informationen aus Dokumenten in eine strukturierte digitale Form, die Optimierung der Datenqualität, die Anreicherung von Daten, die Aggregation und Priorisierung von Informationen aus unterschiedlichen Datenquellen und das maschinelle Lernen von Prozessen sind keine Zukunftsmusik mehr, sondern dank KI Realität.
So hat sich die künstliche Intelligenz als ideale Lösung erwiesen, da sie das Ausfüllen von Zollanmeldungen und die Zolltarifierung anhand von Rückmeldedaten und der No-Code-Automatisierung eines Zollanmelders lernt. Das Ergebnis ist eine erhebliche Verringerung des Arbeitsaufwands bei gleichzeitiger Erhöhung der Genauigkeit und Effizienz der Zollabfertigung. Investitionen in KI-basierte Technologien führen zu höherer Produktivität und Rentabilität sowie zu Wettbewerbsvorteilen in einer zunehmend digitalisierten und globalisierten Welt. Die Schwierigkeit besteht darin, diese Technologien in bestehende Softwarelösungen und Prozesse zu integrieren. Vor-Zollsoftware adressiert dieses Problem.
Bleibt die entscheidende Frage: Können Unternehmen die gleiche Qualität in der Zollabwicklung bei gleichzeitig günstigen, skalierbaren Kostenstrukturen anbieten wie Wettbewerber, die ihre Prozesse automatisieren? Beziehungsweise werden Unternehmen, die nicht automatisieren, in Zukunft überleben können?
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