Erfahrungsbericht aus dem Studiengang Verkehrsbetriebswirtschaft & Logistik - Mit der FH zur Logistik

Redaktion (allg.)

Ein Erfahrungsbericht aus dem Studiengang Verkehrsbetriebswirtschaft & Logistik an der Hochschule Heilbronn.


Nach einer Kurzreise auf einem interkontinentalen Handelsschiff von Rotterdam nach Hamburg war mein Interesse für die Logistik geweckt. Als ich nach dem Abitur nach einem entsprechenden Studium suchte, stand für mich von Anfang fest: Ich wollte diese Ausbildung an einer Fachhochschule (FH) absolvieren. Durch die kleinen Studentengruppen und die ins Studium integrierten Praxissemester wirkte ein FH-Studium auf mich weitaus verlockender, als ein Studium an einer überfüllten Universität.


Der Studiengang Verkehrbetriebswirtschaft und Logistik wurde damals – im Jahr 2000 – nur an wenigen FHs und dann meist als Ingenieursstudium angeboten. Mit der FH Heilbronn fand ich schließlich eine Fachhochschule, an der dieser Studiengang in die betriebswirtschaftliche Richtung zielt und man einen Abschluss als Diplom-Betriebswirt erreicht. Nach der Studienzusage zog ich zum Sommersemester 2001 von Heidelberg nach Heilbronn und begann mit rund 60 weiteren Studenten das Studium der Verkehrbetriebswirtschaft und Logistik.
Nach zwei Semestern Grundstudium ging es daran, das erste Praxissemester zu absolvieren. Dafür suchte ich mir eine Mannheimer Spedition, um dort meine ersten Erfahrungen im Bereich Verkehrslogistik zu machen. Im Laufe der sehcs Monate durchlief ich nahezu alle Abteilungen, angefangen vom Lager, über den Im- und Export bis zur Nah- und Fernverkehrsdisposition. Diese Erfahrung hat mir bestätigt, mit meinem Studium die richtige Wahl getroffen zu haben.

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Schwerpunkt gesucht
Im vierten Semester, wieder an der FH in Heilbronn, ging es darum, seinen Schwerpunkt und Fachbereich zu wählen. Als Schwerpunkt konnte man in drei Richtungen gehen: Verkehrslogistik; Industrie- und Handelslogistik und Personenverkehr. Neben dem Schwerpunkt musste man sich auch für einen Fachbereich entscheiden. Dabei gab es eine große Bandbreite von Marketing, Controlling bis hin zu quantitativen Methoden. Als Kombination für mich wählte ich Verkehrslogistik als Schwerpunkt und Produktionswirtschaft als Fachbereich.
In den weiteren zwei Semestern lernten wir viel über den Einsatz der verschiedenen Verkehrsträger, die Kombination der einzelnen Verkehrsträger oder auch Transportrecht, machten Planspiele, arbeiteten Probleme in Gruppen auf und hielten eine Vielzahl von Präsentationen sowohl auf deutsch als auch auf englisch. Im sechsten Semester war es dann an der Zeit für das zweite Praxissemester. Dafür wählte ich, gemäß meiner ursprünglichen Studienmotivation, eine große Reederei in Hamburg. Dort verbrachte ich sechs Monate in der Hauptabteilung Logistik in der Containerakquisition.
Nach dem siebten Semester ging es an die Diplomarbeit. Da ich bislang noch keinerlei Erfahrungen in der Industrie hatte, wollte ich unbedingt dort meine Abschlussarbeit schreiben. Neben den üblichen Industrielogistik-Themen anderer Unternehmen bot mir ein Lübecker Medizintechnikunternehmen ein sehr interessantes und völlig anderes Diplomthema an. Dieses beinhaltete die Umsetzung der EU-Richtlinie zur Rücknahme und Verwertung alter elektrischer Geräte. Die Richtlinie wurde nach und nach in jedem EU-Land in nationales Recht umgesetzt.
In Deutschland erfolgte die Umsetzung in nationales Recht, das ElektroG im März 2006. Von dieser Richtlinie sind sämtliche Unternehmen betroffen, die elektrische Geräte herstellen oder in die EU importieren. Das Diplomthema war damals und ist auch immer noch sehr aktuell und half mir, sofort nach meinem Studium eine Stelle in einer großen internationalen Spedition in Osnabrück zu finden, die sich als Dienstleister im Bereich der Elektroschrott-Rücknahme und Verwertung etabliert hat.


Hilfreich in jeder Hinsicht

Inzwischen arbeite ich dort seit einem Jahr als Projektmanagerin Business Development und befasse mich mit der Umsetzung der Elektroschrott-Richtlinie in Deutschland und der Umsetzung in den anderen EU-Ländern. Durch diese Stelle schaffte ich es, den Kreislauf zwischen der Vorwärts- und Rückwärtslogistik für mich zu schließen und einen Überblick über völlig neue Facetten logistischer Möglichkeiten zu gewinnen.
Zusammenfassend hat mir das Studium an der FH Heilbronn sehr geholfen, mich auf mein späteres Leben im Beruf vorzubereiten. Es half mir sehr bei der Förderung der Selbständigkeit und meiner eigenen Persönlichkeit. Außerdem konnte ich so eine Reihe von Kontakten zu anderen Studenten schließen, die auch nach dem Studium sowohl in persönlicher als auch in beruflicher Hinsicht sehr hilfreich sind.


Autorin:
Nadine Michael, Absolventin der FH Heilbronn

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