Weltnormentag – was das Internet der Dinge von Containern lernen kann

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Guten Tag,

Kann man ohne Normen leben? Wahrscheinlich schon, aber nur sehr schlecht. Am vergangenen Samstag war Weltnormentag. Eine schöne Gelegenheit, um mal über die staubtrockenen, aber unentbehrlichen Vorschriften zu sinnieren – auch in der Logistik. Wie wäre denn so eine Welt ohne Normen? Sie wäre aus den Fugen geraten, sie wäre nicht mehr normal. Sie möchten sich in so einer Welt nach dem Aufstehen einfach einen Kaffee kochen? Ist nicht. Ohne den genormten Eurostecker (DIN EN 50075) bringen Sie Ihre elektrische Kaffeemaschine nicht zum Laufen. Sie mögen lieber Instantkaffee und kochen das Wasser auf dem Gasherd? Hilft auch nichts. Wenn der Gasanschluss zu Ihrem Haus nicht DIN 18012 entspricht, dann fließt kein Gas oder es könnte aus den Leitungen austreten – beides nicht besonders wünschenswert. Es bliebe nur das Holzhacken und dann das Wasserkochen auf einem Holzherd oder über einem Lagerfeuer im Garten. Das ist so 19. Jahrhundert. Für einen angenehmen Alltag sind Normen wichtig. Und Normen haben auch die Logistik und den Welthandel revolutioniert.

Mit den Zwanzig-Fuß-Standardcontainern wurde der Transport über den Seeweg und auf dem Land rationalisiert und vereinfacht. Dank der Container müssen die Stauer im Hafen die Ware nicht aufwendig manuell im Schiff unterbringen. Die Schiffe müssen weniger unproduktiv im Hafen herumstehen. Und eine genormte Seekiste ist innerhalb kürzester Zeit vom Schiff auf einen Lkw oder einen Zug verladen. Weil es so viele Container gibt, lohnt es sich, spezialisierte Containerbrücken und Portalkräne zu entwickeln und zu betreiben. Sie können die Metallkisten hocheffizient bewegen – unabhängig davon, was drin ist. Und das ist genau der Vorteil von Normen – sie machen die Vielfalt beherrschbar. Dasselbe gilt für Europaletten und Barcodes. Letztere können auch zur Gesundheit beitragen.

In unserer News der Woche berichten wir über Barcode-Anwendungen in der Krankenhauslogistik, die die Standardisierungsorganisation GS1 Germany anlässlich des Weltnormentages zusammengetragen hat. So selbstverständlich Normen in vielen Bereichen sind, in manchen entstehen sie gerade erst. Das gilt etwa für die Kommunikationsverbindungen beim Internet der Dinge. Hier herrscht noch eine große Vielfalt, die einen effizienten Betrieb manchmal verhindert. Auch wenn es jetzt schon beeindruckende Anwendungen im Internet der Dinge gibt, hat es noch sehr viel Potenzial. Die Unternehmen können dieses Potenzial entfalten, wenn sie sich von den Zwanzig-Fuß-Standardcontainern inspirieren lassen und sich auf Normen einigen. Gute Ansätze gibt es bereits, wie zum Beispiel das Schmalband-Funknetz Narrowband IoT, das bis Ende 2018 deutschlandweit ausgerollt werden soll.

Ein entspanntes Kaffeetrinken und eine angenehme Lektüre wünscht Ihnen

 

László DobosRedakteur LOGISTIK HEUTE    

 

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Redaktion (allg.)

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