Kann der Kiezbote das Paketchaos in Deutschland lindern?

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Guten Tag, gleich zu Beginn ein Geständnis: Ich gehöre zur Spezies des Homo E-Commerciensis – wir bestellen gern und viel im Internet und lassen uns die Sachen anschließend noch lieber nach Hause liefern. Offensichtlich bin ich in dieser Gattung nicht allein, denn wie der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland erst kürzlich vermeldete, ist der Umsatz des interaktiven Handels im dritten Quartal 2018 nochmals um satte 11,6 Prozent gestiegen.

Ein Trend, mit dem die Paketdienste in Deutschland offensichtlich nicht mithalten können – wie Prof. Dr. Stephan Seeck von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin auf dem 35. Deutschen Logistik-Kongress vergangene Woche postulierte. In einer noch nicht erschienenen Studie hat der Wissenschaftler nämlich herausgefunden, dass das aktuelle Zustellsystem in deutschen Innenstädten ohne den freundlichen Nachbarn schon lange nicht mehr funktionieren würde. Denn rund 80 Prozent der von Seeck und seinem Team befragten Privatkunden haben bereits einmal vergeblich auf das heiß ersehnte Paket gewartet oder waren schlicht bei der Anlieferung nicht zu Hause. Die meisten Pakete landen den Erhebungen zufolge also eine Tür weiter.

Keine gute Prognose angesichts der herannahenden Weihnachtszeit. Prophezeiten KEP-Dienste und Experten schon im vergangenen Jahr einen Paketkollaps, könnte es auch 2018 richtig eng werden. Wie der Bundesverband Paket und Expresslogistik vermeldete, entfallen im Schnitt 20 Prozent des jährlichen Sendungsvolumens in Deutschland auf die Monate November und Dezember. Das ist rund ein Sechstel mehr als in allen anderen Monaten des Jahres.

Damit Gewünschtes rechtzeitig auf dem Gabentisch liegt, hatte Seeck neben seiner Kritik an den KEP-Dienstleistern dieses Landes auch einen Optimierungsvorschlag mit im Kongressgepäck: den Kiezboten. Wer das genau ist und wie er die Zustellung von Privatsendungen verbessern soll, lesen Sie in unserer News der Woche.

Eine erkenntnisreiche Lektüre und ein gutes Auskommen mit Ihrem Paketboten wünscht

Sandra Lehmann
Redakteurin LOGISTIK HEUTE

Sandra Lehmann
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