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Hyperloop One: Transport-Wunder oder Rohrkrepierer?

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Guten Tag, Kommentar zu Dieselgate oder Air-Berlin-Pleite? Habe ich keine Lust. Wurde schon fast alles gesagt, nur noch nicht von allen. Meine Alternative heute: mal den Blick in die Mojave-Wüste in Nevada richten. Unweit des Zocker-Eldorados Las Vegas sucht bereits seit geraumer Zeit das Start-up Hyperloop One sein Glück – und das im Transportbereich.
 
Vor lauter Dieselgate-Unkereien ging dessen Pressemitteilung über den Geschwindigkeitsrekord seiner Transportkapsel „XP-1“ in der europäischen Presselandschaft ziemlich unter. Inhalt: Auf 310 Kilometer pro Stunde haben die Amerikaner die Kapsel in ihrer Hochgeschwindigkeits-Teströhre in der Mojave-Wüste beschleunigt (siehe News der Woche). Der ehrgeizige Plan lautet: Schon in wenigen Jahren sollen Güter mit bis zu 1.200 Kilometer pro Stunde durch die Vakuum-Röhre sausen – und wenig später auch Menschen.
 
Hinter der Idee des Hyperloops steckt übrigens Tesla-Chef Elon Musk. Als der Milliardär 2013 seine Gedanken der Presse vorstellte, scherzten ein paar Journalisten, der Physiker habe wohl auf dem Burning Man Festival bewusstseinserweiternde Substanzen zu sich genommen. Das darf bezweifelt werden. Die Grundidee des exzentrischen Amerikaners dürfte Logistiker durchaus interessieren. Und nach nicht einmal vier Jahren Bauzeit hat Hyperloop One immerhin bewiesen, dass die Technik prinzipiell funktioniert. Neben diesem Start-up arbeiten übrigens noch eine ganze Reihe anderer Firmen an der Umsetzung der freien Lizenz zu Hyperloop, die Musk ins WorldWideWeb gesetzt hat.
 
Entsteht also in der Mojave-Wüste ein neues Transport-Wunder? Ganz so einfach ist es wohl nicht. Hyperloop One verkündet zwar vollmundig, dass jetzt der „Beginn einer neuen Ära im Bereich Transport“ eingeläutet sei. Aber ein paar große Steine liegen doch noch auf dem Weg des Unternehmens aus der Wüste. Man fragt sich: Gelingt die Steigerung der Geschwindigkeit um das Vierfache? Wie sicher ist das System? Und die vielleicht wichtigste Frage: Wer kann und will das bezahlen? In Sachen Temposteigerung und Safety zeigen sich die Amerikaner zuversichtlich. Was die Finanzierung angeht, so hat sich wohl gezeigt, dass das Projekt deutlich teurer ist, als Vordenker Elon Musk einst ausgerechnet hatte. Als Rohrkrepierer abstempeln sollte man das Ganze aber keinesfalls. Das hat so mancher Autobauer gemacht, der mit PS-starken Limousinen auf einem hohen Ross saß, als Elon Musk 2004 sein Tesla-Investment vorstellte. Ihnen ist das Lachen vergangen.
 
Einen erfolgreichen Start in den neuen Tag wünscht
 
Thilo Jörgl
Chefredakteur LOGISTIK HEUTE

Thilo Jörgl
ehem. Chefredakteur (bis 2018)

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