Flughafen der Zukunft – Wenn der Gepäckroboter an der Haustür klingelt

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Guten Tag, wäre es nicht fein, wenn der Koffer für Urlaub oder Dienstreise sich demnächst ohne Schlepperei und Gerempel in der S-Bahn auf den Weg zum Flughafen machen würde? Und man selbst kommt entspannt – ohne lästige Ticketkontrolle – am Gate an? Klingt nicht nur gut, sondern könnte in Zukunft auch Realität werden. Zumindest, wenn man den Flughafenexperten glaubt, die sich noch bis zum 13. Oktober auf der Fachmesse inter airport Europe auf dem Münchner Messegelände ein Stelldichein geben. Die sind nämlich fest überzeugt von der Vision eines Flughafens, auf dem sich alle Passagier-, Logistik- und Ground-Handling-Prozesse selbstständig steuern und natürlich auch papier- und nahtlos vonstattengehen.
 
Ist man bei einigen Themen, wie etwa den ständig wachsenden Sicherheitsanforderungen noch etwas ratlos, zeichnen sich auf der diesjährigen Airport-Leistungsschau für Herausforderungen im logistischen Bereich bereits Lösungen ab. So hatte etwa der niederländische Intralogistikspezialist Vanderlande extra zur Messe etwas vorbereitet – wie man in Kochshows so schön sagt. „Fleet“ heißt die neue Anwendung, mit der Gepäckstücke nicht mehr via kilometerlanger Fördertechnik den Weg zum Frachtraum finden sollen, sondern mit kleinen autonomen Vehikeln. Die können den Niederländern zufolge nicht nur auf einen Fahrer verzichten, sondern finden auch noch selbstständig die optimale Route durchs Terminal bis ans Rollfeld – Schwarmintelligenz sei Dank.
 
Und an dieser Stelle soll für die orange Flotte aber noch lange nicht Schluss sein. Der Intralogistiker könnte sich zum Beispiel vorstellen, seine Schwärme in fernerer Zukunft bis an die Haustür der Kofferbesitzer zu schicken und die Gepäckstücke über die autonomen Fahrzeuge bis zur Maschine transportieren zu lassen. Bis es so weit ist, wird mit Sicherheit noch Zeit ins Land gehen.
 
Überzeugen konnte Vanderlande mit seiner Idee aber trotzdem schon mal. Am 10. Oktober erhielt das Unternehmen für Fleet den „inter airport Europe Innovation Award 2017“ in der Kategorie „inter TERMINAL“, über den die internationale Flughafen-Community via Online-Voting abgestimmt hatte. Ganz dem Geist der digitalen Welt entsprechend. Wer bei den Awards sonst noch abräumen konnte, erfahren Sie in unserer News der Woche. Meinen ausführlichen Nachbericht zur Messe finden Sie außerdem in Ausgabe 11/2017 von LOGISTIK HEUTE, die am 15. November erscheint.
 
Eine erhellende Lektüre wünscht
 
Sandra Lehmann
Redakteurin LOGISTIK HEUTE
 
PS: Wer sich für die zeitgemäße Schienenanbindung des Bayerischen Chemiedreiecks interessiert, dem bietet die IHK München und Oberbayern am 6. November 2017 in Burghausen auf der IHK-Konferenz Schienenverkehr eine Reihe thematischer Impulse aus Wirtschaft und Politik. Für LOGISTIK HEUTE als Medienpartner übernehme ich die Moderation der Veranstaltung. Mehr Informationen finden Sie hier »

Sandra Lehmann
Redakteurin

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