Deutscher Logistik-Preis 2017: Die BVL ehrt …

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Guten Tag, vor Kurzem ist der Vorhang gefallen: Der Deutsche Logistik-Preis 2017 ist an den Bosch-Konzern gegangen. Vertreter des Unternehmens streckten die begehrte Trophäe am Ende der Gala des Deutschen Logistik-Kongresses in Berlin in die Höhe. Die Schwaben bekamen den von der Bundesvereinigung Logistik (BVL) ausgelobten Traditions-Award für die Neuausrichtung der Logistik – und Kosteneinsparungen von 15 Prozent. Das gesamte LOGISTIK HEUTE-Team gratuliert dem Sieger!
 
Neuausrichtung der Logistik. Für Laien klingt das so, als ob da ein Logistikchef an ein paar Schräubchen gedreht hat – und am Ende des Projekts unterm Strich ein paar Euro eingespart wurden. Mitnichten. Meine 16 Jurykollegen und ich, wir haben uns tief in die Bewerbungsunterlagen von Bosch eingegraben, um zu verstehen, was die Logistiker gemacht haben, um diesen riesigen Tanker mit 389.000 Mitarbeitern logistisch neu auszurichten.
 
Um es kurz zu machen: Unter dem Motto „Striving for Supply Chain Excellence“ haben die Logistiker einen grundlegenden Veränderungsprozess durchlaufen – und das unter einem ganzheitlichen Total Cost of Ownership-Gedanken. Soll heißen: Während bis 2013 die 270 Werke ihre Logistiknetzwerke mehr oder weniger im Alleingang konzipierten, erarbeiteten danach Experten die Supply Chain Network Design-Methodik – und damit einheitliche Vorgaben für Logistikprozesse. Weltweit, wohlgemerkt. Die Folge: Etwa 1.000 Mitarbeiter haben in diesem Change-Prozess neue Verantwortungen in der zentralen Logistik übernommen.
 
Andreas Reutter, Geschäftsleiter Globale Logistik, hatte bei diesem Projekt die Aufgabe, 15 Geschäftsbereichsvorstände, 270 Werkleiter und 250 Logistikverantwortliche unter einen Hut zu bringen. Eine Mammutaufgabe, wie man sich unschwer vorstellen kann. Nach nur vier Jahren haben die Schwaben nun die ersten Erfolge aus mehr als 40 Projekten einfahren können. Summa summarum heißt das: Die Ausgaben für die weltweite Logistik sind um 15 Prozent gesunken – und es gibt noch Luft nach oben in den vier Kernbereichen Transport, Verpackung, Lagerwirtschaft und Zoll. Dank einer transparenten Supply Chain und smarter Software Tools kann Bosch alle vorhandenen Netzwerke nun analysieren und optimieren. Das Beispiel Bosch kann im Zeitalter der Digitalisierung anderen Unternehmen ein Vorbild sein. Dafür gab es zu Recht den Award.
 
Übrigens: Als das Unternehmen noch mitten in seinem Change-Prozess stand, hat mir Prof. Dr. Stefan Asenkerschbaumer, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH, auf dem Deutschen Logistik-Kongress ein Video-Interview zum Thema Vernetzung gegeben. Das war 2015 – und der Deutsche Logistik-Preis lag noch in weiter Ferne. Die Aussagen von Stefan Asenkerschbaumer sind heute aktueller denn je. Schauen Sie doch mal rein »
 
Vom Deutschen Logistik-Kongress in Berlin grüßt Sie herzlich
 
Thilo Jörgl
Chefredakteur LOGISTIK HEUTE

PS: Sie schwitzen gerade am heimischen Schreibtisch und nicht im fernen Berlin? Für diesen Fall haben meine Kollegen ein paar Eindrücke in Bildern für Sie festgehalten. Hier können Sie klicken!

Thilo Jörgl
ehem. Chefredakteur (bis 2018)

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