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Der Sieg der Niederländer und der Plan der Deutschen

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Guten Tag, und gewonnen haben … die Niederländer! Und das gleich zweimal: Denn bei der Amazon Picking Challenge, die dieses Jahr im Rahmen der RoboCup-Weltmeisterschaft in Leipzig stattfand, konnte sich das südholländische Team Delft gleich beide Titel (Stow und Pick) sichern (siehe News der Woche). Dabei galt es, Ware zum einen von der Kiste ins Regal und zum anderen vom Regal in die Kiste zu bringen.

Und nein, ich werde jetzt nicht das übliche Klischee bedienen und darüber schreiben, dass es den Niederländern ja zu gönnen ist, da sie gerade – wieder einmal – nicht an der Fußball-Europameisterschaft teilnehmen dürfen. Als amtierender Weltmeister gehören sich solche Seitenhiebe auf das Nachbarvolk auch nicht.

Viel lieber mache ich mir da Gedanken darüber, wieso ein Weltkonzern wie der amerikanische Onlinehändler überhaupt solch eine Picking Challenge und immerhin Preisgelder von insgesamt 50.000 Euro auslobt. Nächstenliebe wäre natürlich eine Möglichkeit – das ringt mir allerdings bei einem Großkonzern wie Amazon nicht einmal ein müdes Lächeln ab.

Bleibt nur Möglichkeit Nummer zwei: Die Amerikaner haben etwas davon. Und das ist definitiv so: Denn wie versammelt man die besten Ideen und Teams rund um Robotik ganz einfach auf einem Fleck und bekommt noch – das Preisgeld ausgenommen – kostenlos Einblick in deren Entwicklungen? Genau: Man veranstalte einen Wettbewerb. Ob sich davon dann auch etwas für das amazoneigene Robotikunternehmen adaptieren lässt, sei natürlich dahingestellt. Aber ich sag mal so: Die dümmste Idee ist das bestimmt nicht.

Eine weniger gute Idee hatte hingegen der walisische Fußballspieler Joe Ledley – um auf die EM zurückzukommen: Er rechnete wohl weder mit der EM-Qualifikation noch mit dem Halbfinalspiel gestern Abend gegen Portugal. Denn Ledley wollte eigentlich schon an diesem Wochenende heiraten. Trotz der gestrigen Niederlage könnte das eng werden. Fast genauso ergeht es seinem Teamkollege Chris Gunter, der heute eigentlich als Trauzeuge auf der Hochzeit seines Bruders in Mexiko stehen sollte.

Besser plant da unser Mann mit der Nummer 13, Thomas Müller. Denn er hatte schon nach dem Sieg gegen Italien auf die – zugegeben vielleicht nicht ganz so durchdachte – Frage eines Kollegen verkündet, dass man den EM-Titel gar nicht wolle, sondern immer ein Ausscheiden im Halbfinale geplant gewesen sei.

Dann hoffen wir mal, dass unsere Mannschaft diesen Scherz nicht heute versehentlich zur Realität werden lässt.

Ein interessante Newsletter-Lektüre und einen schönen Fußballabend wünscht

Nadine Bradl
Redakteurin LOGISTIK HEUTE

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