CeMAT: Warum morgen das große Rechnen beginnt

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Guten Tag,

heute hier, morgen dort. Auf kaum einen Politiker trifft diese Aussage besser zu als auf Kanzlerin Angela Merkel. Am Montag dieser Woche hat sich Deutschlands Politik-Oberhaupt mal nicht mit Macron oder Trump beschäftigt, sondern mit Schmalgangstaplern. Zwar nur ein paar Minuten, aber immerhin. Wo? Auf ihrem bereits traditionellen Kanzlerinnenrundgang auf der HANNOVER MESSE. Weil dort inzwischen die CeMAT angedockt ist, machte Merkel auch einen Abstecher in den Pavillon des Ausstellers Jungheinrich, um sich dort einen erstmals vorgestellten automatisierten Schmalgangstapler anzusehen.

Augenzeugen berichteten, dass es der Physikerin nicht nur um die Technologie ging, sondern auch um die Tatsache, dass für die ziemlich monotone Tätigkeit künftig kein Mensch mehr benötigt wird. Nicht nur der Kanzlerin, sondern auch der gesamten Wirtschaft ist hierzulande etwas bange in Sachen Mitarbeitergewinnung. Weil aufgrund des demografischen Wandels den Unternehmen immer weniger Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Das aktuelle Wirtschaftswachstum verschärft die Situation noch.

Entscheidend für den Erfolg einer Firma im Zeitalter von Industrie 4.0 sind aber Mitarbeiter. Nur wenn diese den Wandel der Unternehmen mitgehen, werden diese erfolgreich sein. Diese These findet sich in einer Studie, die heute auf der Messe vorgestellt wurde (News der Woche).

Automatisierte Flurförderzeuge, Rotober, FTS: Solche Geräte sind noch bis morgen Abend zuhauf auf dem Gelände des Messe-Duos HANNOVER MESSE /CeMAT zu sehen. Und in den zahlreichen Foren, Pressekonferenzen und Vorträgen stellen Experten nicht nur neue Technologien vor, sondern auch den Wandel der mit den damit verbundenen Jobs einhergeht.

Thematische Anknüpfungspunkte zu Industrie 4.0 finden sich auch in der Intralogistik. Insofern war das Andocken der CeMAT, die mit schwindenden Aussteller- und Besucherzahlen zu kämpfen hatte, an die HANNOVER MESSE durchaus nachvollziehbar. Und 650 ausstellende Firmen gaben der Leistungsschau, die schon vor Längerem vom Dreijahresrhythmus zum Zweijahresrhythmus gewechselt war, eine Chance. Doch Euphorie herrschte auf der CeMAT – im Gegensatz zur HANNOVER MESSE – an den ersten Messetagen an nur wenigen Ständen. Schleppender Messebeginn, Orientierungsschwierigkeiten, zu viele fehlende Generalunternehmer waren nur drei Stichworte, die der LOGISTIK HEUTE-Redaktion zu Ohren kamen. Auch die Gesamtbesucherzahl, die morgen verkündet wird, hilft den Ausstellern, die auf viele qualitativ hochwertige Kontakte hofften, nicht weiter. Morgen beginnt das große Rechnen an den Ständen – ob Aufwand und möglicher Ertrag in einem richtigen Verhältnis stehen. Man wird sehen, wie die Firmen sich entscheiden. Ein paar haben schon Optionen in Gesprächen erwähnt – vom „Abwandern“ in eine Halle der HANNOVER MESSE über Standverkleinerungen bis hin zu anderen Messealternativen.

Inhaltliche Höhepunkte über die CeMAT/HANNOVER MESSE finden Sie in diesem Newsletter genauso wie zwei Bildergalerien. Im Mai-Heft von LOGISTIK HEUTE folgt dann die große Messenachlese der Redaktion.

Eine erfolgreiche Restwoche wünscht

Thilo JörglChefredakteur LOGISTIK HEUTE

Thilo Jörgl
ehem. Chefredakteur (bis 2018)

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