Arbeit 4.0: Mittendrin oder außen vor?

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Guten Tag,

raus zu sein ist irgendwie doof, vor allem, wenn andere noch drin sind. Und wenn man selbst nicht so recht weiß, was man falsch gemacht hat. Fußballfreunde durften dieses Gefühl während der EM in Frankreich gerade wieder hautnah erleben, als die Deutschen unerwartet aus dem Turnier geflogen sind. Genauso muss es sich für Industriearbeiter, Staplerfahrer, Kommissionierkräfte und Packer gerade anfühlen, wenn sie fürchten müssen, dass ihre Jobs sukzessive von Kollege Roboter übernommen werden. Im Gegensatz zu einem EM-Turnier mit drastischeren Konsequenzen.
Gewerkschaften wie Ver.di schätzen, dass die zunehmende Automatisierung und Vernetzung unserer Welt eine Welle der Arbeitslosigkeit auslösen könnte, die 20 bis 30 Jahre anhält. Treffen soll es insbesondere Menschen, die gering qualifiziert sind und deren Jobs aufgrund ihrer Monotonie mittelfristig von Maschinen übernommen werden können (siehe News der Woche zur Titelgeschichte LOGISTIK HEUTE 7-8/2016).

Was aber tun, wenn der eigene Job wegrationalisiert wird? Sich weiterbilden und digitales Know-how aneignen, sagen Experten. Damit man den Anschluss nicht verliert. Und darauf hoffen, dass man für ein Unternehmen tätig ist, das die Zeichen der Zeit erkannt hat und bereits dabei ist, Industrie-4.0-Technologien in den Fabrik- und Logistikalltag zu integrieren. Im besten Fall natürlich nicht, um Jobs zu streichen, sondern um seinen Mitarbeitern Assistenzsysteme an die Seite zu stellen, die ihnen Arbeit abnehmen und ihnen die Möglichkeit geben, von Arbeitskräften zu Organisatoren des Gesamtprozesses zu werden. Und damit weiterhin der Mittelpunkt vieler Arbeitsprozesse zu bleiben.

Bis dahin ist es aber noch ein langer Weg, den der ein oder andere eventuell nicht mitgehen können wird. Bleibt zu hoffen, dass die meisten, auch dank eigenem Engagement, am Ende immer noch im Spiel sind anstatt außen vor.

Eine erkenntnisreiche Lektüre wünscht

Sandra Lehmann
Redakteurin LOGISTIK HEUTE

Sandra Lehmann
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