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Alle Macht den Robotern – und Island

Editorial Newsletter LOGISTIK HEUTE weekly

Guten Tag, sie heißen Pepper, Leo oder Ádám und Éva. Sie sind in vertrauenerweckendem Weiß mit Kulleraugen, praktisch kastenförmig oder in den orangen Unternehmensfarben gehalten. Und sie sind vor allem eines: ein Anblick, an den wir uns definitiv gewöhnen sollten. Denn sie alle sind Roboter – in ganz unterschiedlichen Funktionen natürlich: So ist Pepper die humanoide Variante, die mit gut gelungenem Einsatz des Kindchen-Schemas – große Augen, großer Kopf – die Angst vor der Technologie nehmen und Menschen in unterschiedlichen Situationen mit Rat und Tat zur Seite stehen soll. So erwies sich Pepper nicht nur auf der CeBIT 2016 als netter Gesprächspartner, sondern weist derzeit auch in zwei belgischen Krankenhäusern den Weg zur richtigen Station.

Leo hilft ebenfalls – ist aber weniger als sympathischer Ansprech-Roboter, sondern als praktischer Schlepp-Diener konzipiert. Denn er bringt den Passagieren am Genfer Flughafen das Gepäck zum Gate. Und dann wären da noch Ádám und Éva, die wiederum eine ganz andere Aufgabe erfüllen und dementsprechend gebaut und programmiert wurden. Die schwäbische Roboter-Variante arbeitet sozusagen Hand in Hand mit den Audi-Mitarbeitern im ungarischen Werk Györ. Statt zu schleppen müssen die Kuka-Roboter hier allerdings Augenmaß beweisen und ihren Kollegen bei der Kontrolle der Spaltmaße helfen.

In der Roboterwelt ist sozusagen für jeden etwas dabei – auch für Logistikdienstleister Hermes. Der will nämlich schon bald – Gerüchten zufolge im Sommer 2016 – Pakete mit einem kleinen Roboter zustellen lassen und hat sich dafür das Start-up Starship Technologies aus Estland als Partner ausgeguckt (siehe News der Woche). Deren Lieferroboter hat zwar (noch) keinen hübschen Namen, glänzt dafür aber mit schicker LED-Beleuchtung und Zustellsicherheit durch PIN-Eingabe. Und dass solch kleine Länder durchaus auch international etwas leisten können, ist spätestens seit dem EM-Spiel Island gegen Portugal von Dienstagabend klar. Man darf also gespannt sein, was noch alles kommen mag.

Und allen Unkenrufen in bester BILD-Zeitungsmanier zum Trotz, die jetzt schon titeln, wie viele Millionen Arbeitsplätze angeblich die Roboter noch kosten werden: Der Wandel ist unaufhaltsam, also gewöhnen wir uns besser daran.

Eine interessante Newsletter-Lektüre und eine vor allem friedliche EM wünscht

Nadine Bradl
Redakteurin LOGISTIK HEUTE

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