Schienengüterverkehr: Mit einer Finanzspritze zu mehr Wettbewerbsfähigkeit?

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Guten Tag, knapp vier Wochen ist es her, da stand Dr. Sigrid Nikutta, Vorstand Güterverkehr der Deutschen Bahn sowie Vorstandsvorsitzende der DB Cargo AG, auf der digitalen Bühne des Deutschen Logistik-Kongresses 2020 und hielt eine flammende Rede über die zukünftige Bedeutung des Verkehrsträgers Schiene. Dabei sparte die Managerin nicht mit der Ankündigung ambitionierter Ziele: Von derzeit 18 auf mindestens 25 Prozent solle etwa der Einzelwagenverkehr in den kommenden Jahren unter Nikuttas Ägide wachsen. Nicht zum Selbstzweck selbstverständlich, sondern weil die Zusammenstellung einzelner Waggons und Warengruppen zu ganzen Zügen der Schiene genau das ermögliche, was auf der Straße schon lange möglich sei: der individuelle und flexible Transport von Gütern. Ein Kriterium, das laut Nikutta entscheidend dazu beitragen kann, die Schiene wettbewerbsfähiger gegenüber anderen Verkehrsträgern zu machen.

Es ist nicht bekannt, ob Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, der auf dem Deutschen Logistik-Kongress direkt nach Nikutta eine Keynote hielt, die Worte seiner Vorrednerin verfolgt hat. Fakt ist jedoch, dass Scheuer am 13. November ein millionenschweres Förderpaket für den Einzelwagenverkehr in Deutschland an den Start gebracht hat. Satte 200 Millionen Euro sollen wettbewerbsübergreifend in den kommenden fünf Jahren an Unternehmen ausgeschüttet werden, die Einzelwagenverkehr anbieten.

Und obgleich diese Summe nicht nur der Deutschen Bahn zugutekommt, lässt sich doch vermuten, dass Nikuttas sportliche Zielmarke nun in greifbare Nähe gerückt ist. Zu hoffen bleibt, dass die Mittel, die in jährlichen Tranchen von rund 40 Millionen Euro freigegeben werden sollen, von den Unternehmen auch abgerufen werden. Und dass es der Förderung des Einzelwagenverkehrs nicht so wie den Subventionen für mehr Gleisanschlüsse in Deutschland ergeht – dort waren die Fördermittel nämlich aufgrund der komplexen Antragsunterlagen nicht ausgeschöpft worden.

Wo die finanzielle Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums genau ansetzt und was potenzielle Nutzer erwarten können, lesen Sie in unserer News der Woche.

Eine erkenntnisreiche Lektüre wünscht

Sandra Lehmann
Redakteurin LOGISTIK HEUTE

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