Covid-19-Impfstoffe: Wo Deutschland leider nicht Logistik-Weltmeister ist

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Guten Tag, „Wir sind doch Logistik-Weltmeister“, verteidigte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Freitag, den 5. März, die sehr kurzfristige Beschaffung von Schnelltests durch den Bund. Auch wenn kostenlose Schnelltests ab 8. März nicht flächendeckend verfügbar seien, argumentierte Spahn in der Bundespressekonferenz, sei er zuversichtlich, dass die Länder das Angebot zügig umsetzen könnten. Dass Aldi Nord und Süd das Angebot dann – kostenpflichtig – am Wochenende am allerschnellsten umsetzten, wäre lustig, wenn es nicht so bedrückend wäre.

Dabei hat Spahn in einem Punkt nicht unrecht: Deutschland ist Logistikweltmeister. Im „Logistics Performance Index“, über den die Weltbank die Topstandorte für Logistik ausweist, belegt Deutschland aktuell den Spitzenplatz.

Doch leider wird die Bundesregierung dem weltmeisterlichen Ruf in der Pandemie-Logistik so gar nicht gerecht. Das Anhalten des Lockdowns sei auch auf „massive logistische Fehler“ der Politik zurückzuführen, kritisierte nun Duisport-Chef Erich Staake die Bundesregierung. In einem am 9. März veröffentlichten Interview mit der „Rheinischen Post“ prangerte er die mangelnde strategische Einbindung von Akteuren des Wirtschaftsbereichs Logistik an.

„Weltweit gelten unsere Logistikunternehmen als führend. Nehmen wir die Beispiele Deutsche Post DHL oder Schenker, die zum Teil in Staatshand sind. Unternehmen wie diese hätten in die Kampagne integriert werden können“, so Staake zur Rheinischen Post.

Wenn die Bundesregierung die Logistik und Beschaffung von Covid-19-Impfstoffen stabilisieren will, ist sie neben einschlägigen Unternehmen auch auf die Europäische Union angewiesen. Schließlich kauft diese die Impfstoffe zentral für die EU-Länder ein.

Mehr zur künftigen Impfstoff-Strategie der EU lesen Sie in unserer News der Woche.

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Therese Meitinger
Redakteurin LOGISTIK HEUTE

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